Neben vielen anderen Faktoren ist ein gesundes Raumklima sehr bedeutsam für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Da wir etwa zwei Drittel unseres Lebens in Innenräumen verbringen, ist es wichtig, den CO₂-Gehalt der Luft, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen im Blick zu behalten.
Die Qualität der Luft und deren CO₂-Gehalt
Ein gesundes Raumklima erfordert nicht nur eine angenehme Temperatur und die richtige Luftfeuchtigkeit, sondern auch eine gute Luftqualität. Schadstoffe aus Möbeln, Reinigungsmitteln und menschlichen Aktivitäten beeinträchtigen die Luftqualität, da sie in der Regel den CO₂-Gehalt der Luft erhöhen.
Lüften für die Luftqualität
Regelmäßiges Lüften ist daher unerlässlich, um verbrauchte Luft auszutauschen und die Konzentration von Kohlendioxid und Schadstoffen zu reduzieren. Querlüften, also das gleichzeitige Öffnen von Fenstern auf gegenüberliegenden Seiten des Hauses, ist besonders effektiv. Zudem ist es ratsam, auf Kerzen und Rauchen in Innenräumen zu verzichten, chemische Reinigungsmittel zu minimieren und Pflanzen als natürliche Luftreiniger aufzustellen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) kann zusätzlich helfen, eine konstant hohe Luftqualität sicherzustellen.
Was ist relative Luftfeuchtigkeit
Die relative Luftfeuchtigkeit (rF) beschreibt das Verhältnis des aktuellen Wasserdampfgehalts der Luft zum maximal möglichen Wasserdampfgehalt bei der gleichen Temperatur und wird in Prozent ausgedrückt. Ein Beispiel: Enthält ein Kubikmeter Luft 30 Gramm Wasser und beträgt der maximale Wasserdampfgehalt bei dieser Temperatur 90 Gramm, so liegt die relative Luftfeuchtigkeit bei 33 %. Ein Hygrometer ist ein nützliches Werkzeug zur Überwachung der rF in Innenräumen. Dieses sollte jedoch nicht in der Nähe von Fenstern oder Heizkörpern platziert werden, um genaue Messungen zu gewährleisten.
Die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen spielt eine wesentliche Rolle für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann zu trockenen Schleimhäuten, Hautproblemen und einem erhöhten Infektionsrisiko führen. Ist die Luft hingegen zu feucht, steigt die Gefahr von Schimmelbildung. Die optimale relative Luftfeuchtigkeit (rF) sollte zwischen 40 und 60 % liegen.
Maßnahmen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit
Ein Vier-Personen-Haushalt gibt täglich bis zu 15 Liter Wasser in die Raumluft ab, was die Luftfeuchtigkeit erheblich beeinflussen und zu Schimmelbildung führen kann.
- Regelmäßiges Lüften ist entscheidend: Öffnen Sie mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten die Fenster, um frische Luft hereinzulassen und feuchte Luft abzuführen. Querlüften, also das gleichzeitige Öffnen von Fenstern auf gegenüberliegenden Seiten des Hauses, ist besonders effektiv.
- Wäsche trocknen verboten: Vermeiden Sie es, Wäsche in den Wohnräumen zu trocknen, da dies die Luftfeuchtigkeit erhöht. Nutzen Sie stattdessen einen Wäschetrockner, einen Trockenraum, den Dachboden oder trocknen Sie die Wäsche im Freien.
- Küche und Dusche: Halten Sie beim Kochen und Duschen die Türen geschlossen und verwenden Sie Abzugshauben und Lüftungsventilatoren, um den Dampf sofort nach draußen zu leiten.
- Zimmerpflanzen: Achten Sie auch auf die Anzahl der Zimmerpflanzen, da die Pflanzen Wasser an ihre Umgebung, also die Luft im Zimmer, abgeben.
- Entfeuchtungsgeräte: Zusätzlich können Entfeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Dies kann speziell in Räumen mit kleinen Fenstern und niedriger Raumtemperatur notwendig und sinnvoll sein.
Maßnahmen bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit
Während der Heizperiode kann die Luftfeuchtigkeit stark absinken. In diesem Fall können Zimmerpflanzen, das Trocknen von Wäsche in den Wohnräumen, das Aufstellen von Wasserschalen auf Heizkörpern oder der Einsatz von Luftbefeuchtern helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Auch das Aufhängen feuchter Tücher in den Räumen kann kurzfristig Abhilfe schaffen.
Die ideale Temperatur in Wohnräumen
Neben der Luftfeuchtigkeit spielt auch die Raumtemperatur eine entscheidende Rolle. Laut der Energieberatung der Verbraucherzentrale sollte die Temperatur je nach Raum und Nutzung variieren. Im Wohnzimmer sind Temperaturen zwischen 20 und 23 Grad Celsius ideal, während Schlafräume bei Temperaturen von 16-18 Grad Celsius kühler gehalten werden sollten, um einen erholsamen Schlaf zu gewährleisten.
CO₂-Gehalt der Luft im Raum messen
Ein wichtiger Indikator für die Qualität der Raumluft ist der CO₂-Gehalt. Zu hohe Konzentrationen können zu gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und erhöhter Atemfrequenz führen. Um die CO₂-Konzentration zu überwachen, empfiehlt es sich, ein CO₂-Messgerät zu nutzen. Diese Geräte sind in verschiedenen Preisklassen erhältlich und helfen dabei, die Luftqualität zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Empfehlung für CO₂-Gehalt der Luft in Innenräumen
Die Empfehlungen des Umweltbundesamts klassifizieren CO₂-Gehalt der Luft unter 1.000 ppm als unbedenklich, während Werte über 2.000 ppm als inakzeptabel gelten.
CO₂-Gehalt der Luft im Raum | Hygienische Bewertung | Empfehlungen |
< 1.000 ppm | hygienisch unbedenklich | keine weiteren Maßnahmen |
1.000 bis 2.000 ppm | hygienisch auffällig | Lüftungsmaßnahme, Lüftungsverhalten überprüfen und verbessern |
> 2.000 ppm | hygienisch inakzeptabel | Belüftung des Raums prüfen, gegebenenfalls weitergehende Maßnahmen |
Quellen:
- Text: Schwarzer Schimmel / Deutsche Handwerkszeitung
- Bilder: © KIron SajoL auf Pixabay / Depositphotos