Meerwasseraquarium wagen – ein paar Tipps

Typisch für ein Meerwasseraquarium sind Korallen. Korallen brauchen aber auch besondere Pflege.
Typisch für ein Meerwasseraquarium sind Korallen. Korallen brauchen aber auch besondere Pflege.

Liebhaber von Hund, Katze und Co. können über beherzte Aquarianer nur staunen. Schließlich kann man mit den Bewohnern eines Aquariums weder Gassi gehen noch kuscheln. Wer hingegen einmal wunderschönen Fischen im eigenen Wohnzimmer eine Heimat gegeben hat, kommt kaum noch von diesem Hobby los. Man kann stundenlang vor der Glasscheibe sitzen, die quirligen Wasserbewohner beobachten und einfach mal richtig zur Ruhe kommen. Den Fischen zuzusehen, ist eine beliebte Entspannungsmethode. Doch natürlich muss man bei der Einrichtung und der Pflege eines solchen künstlichen Lebensraumes auch einiges beachten. Für Anfänger eignet sich für gewöhnlich eher ein Süßwasseraquarium. Doch mit etwas Erfahrung holen Sie sich ein Stück Ozean in Ihre Wohnung. Mit einem Meerwasseraquarium und den richtigen Tipps kann es bald losgehen.

Meerwasseraquarium – Tipps für die Fische

Welche Fische möchten Sie in Ihrem Meerwasseraquarium halten – und dafür sind ein paar Tipps schon mal ein guter Anfang. Wie im Süßwasseraquarium auch, vertragen sich nicht alle Fische mit allen anderen und manche, wie der Doktorfisch, verträgt sich nicht mal mit seinen Artgenossen. Die Bedürfnisse und Überlebensstrategien der Fischarten bzw. Fischfamilien sind sehr verschieden. Von der Auswahl der Fischarten hängt aber die Beleuchtung, Bepflanzung, Größe und natürlich auch die Nährstoffzusammensetzung des Wassers ab. Erst wenn man alle Informationen über die Bedürfnisse der Fische beisammen hat, lohnt es sich zu entscheiden, was an Equipment man braucht und mit welchen Fischen man anfangen will.

Grundeln sind sehr verträgliche Artgenossen

Heutzutage lassen sich viele Meeresfische, so auch Doktorfische und Grundeln im Internet bestellen. Grundeln, auch Schleimfische genannt, sind eine Fischfamilie mit Fischen in vielen verschiedenen Farben. Sie bevorzugen im freien Meer den Meeresboden als Aufenthaltsort und vertragen sich mit vielen anderen Fischen. Deshalb sind Grundeln besonders beliebte Aquarienbewohner und sollen in keinem Meeresaquarium fehlen. Übrigens lieben sie nicht nur den Sand am Boden, sondern auch eine dicht bewachsene Umgebung. Grundeln gelten auch als die kleinen Helfer beim Putzen des Aquariums, besonders des Sandes auf dem Boden.

Grundeln besonders beliebte Aquarienbewohner und sollen in keinem Meeresaquarium fehlen.
Grundeln besonders beliebte Aquarienbewohner und sollen in keinem Meeresaquarium fehlen.

Doktorfische – wunderschöne Einzelgänger

Andere Fischarten, wie etwa die Doktorfische brauchen viel Schwimmraum. Wo ein Doktorfisch ist, passt nicht unbedingt noch ein zweiter hin. In der freien Natur bzw. im offenen Meer natürlich schon – da haben Doktorfische den Platz, den sie brauchen und schwimmen auch in Schwärmen. Im Aquarium aber ist der Platz viel beengter, sodass Doktorfische hier, ganz anders als die Grundeln, Einzelgänger werden. Sie bekämpfen sich auch gegenseitig, wenn sie nicht genug Platz haben. Bei Doktorfischen muss man deshalb berücksichtigen, dass man ein recht großes Aquarium braucht, um mehr als einen Doktorfisch zu halten.

Doktorfische - im Meer haben sie genügend Platz, im Aquarium sieht das anders aus.
Doktorfische – im Meer haben sie genügend Platz, im Aquarium sieht das anders aus.

Lippfische halten das Meerwasseraquarium sauber

Wieder andere Fische brauchen kleine Höhlen oder Schluchten in einem Riff als Rückzugsort. Zu diesen gehören die Lippfische, die ebenfalls, wie die Grundeln, sehr zu empfehlen sind für ein Meerwasseraquarium. Auch von den Lippfischen gibt es, wie von den Grundeln auch, viele Familien und Arten in unterschiedlichen Formen und Farben. Ihnen gemeinsam ist ihre Genügsamkeit und ihre Verträglichkeit. Also – unbedingt Lippfische mit ins Aquarium nehmen – vorausgesetzt es handelt sich um ein Meerwasseraquarium.

Korallen im Meerwasseraquarium

Häufig werden Meerwasseraquarien auch mit wunderschönen Korallen bestückt. Und darin, eben in der Möglichkeit, dass man auch Korallen in die Unterwasserlandschaft integrieren kann, liegt für viele auch der Reiz eines Meerwasseraquariums. Korallen aber sind auch recht empfindlich, was Licht, Nährstoffgehalt des Wassers und auch was die Auswahl der Fische betrifft. Der Kaiserfisch zum Beispiel knabbert durchaus mal die Korallen an, da er unentwegt frisst und mit Fütterungszeiten nicht klarkommt. Korallen dagegen kommen nicht damit klar, wenn das Wasser ständig mit Nährstoffen durchtränkt ist. Man muss sich also entscheiden: Kaiserfisch oder Korallen.

Farbenfrohes Meerwasseraquarium
Farbenfrohes Meerwasseraquarium

Größe und Standort richtig wählen

Die Größe richtet sich natürlich nach Ihren räumlichen Gegebenheiten. Keinesfalls sollte das Aquarium zu klein sein, denn je mehr Platz die Fische haben, desto besser ist dies. Große Exemplare haben mitunter über 1.000 Liter Fassungsvermögen, aber eine solche XXL-Variante muss es natürlich nicht sein. Informieren Sie sich vorher auf jeden Fall, welche Größe für die künftigen Bewohner ideal ist. Das Meerwasseraquarium sollte an einem ruhigen und etwas dunkleren Ort liegen. Direkte Sonneneinstrahlung ist tabu, denn dann heizt sich das Wasser auf und das Algenwachstum wird gefördert. Auch direkt neben einem Heizkörper ist kein wirklich guter Ort. Beachten Sie zudem, dass die Umgebung so geräumig ist, dass Sie das Aquarium auch zwecks Fütterung, Betrachtung und Pflege gut erreichen können. Vergewissern Sie sich in einer Altbauwohnung, dass der Fußboden eine ausreichende Tragfähigkeit besitzt.

Technische Ausstattung und Einrichtung

Für Meerwasseraquarien kommen besonders häufig T5-Leuchtstofflampen und Halogen-Metalldampflampen (HQI) zu Einsatz. Experten empfehlen eine Beleuchtungsanlage mit einer Farbtemperatur von 5.200 bis 10.000 Kelvin. So wird sichergestellt, dass die Wasserpflanzen und Tiere ausreichend Licht erhalten. Bei der Frage nach der Länge der täglichen Beleuchtungszeit erhalten Sie wieder die Standardantwort: Es kommt auf die Bewohner an. Informieren Sie sich hierzu eingehend bei einem Fachhändler oder Experten.

Die technische Ausstattung Ihres Meerwasseraquariums umfasst:

  • Beleuchtung
  • Filteranlage (am besten Eiweißabschäumer)
  • Osmose- und Nachfüllanlage
  • Heizung
  • Strömungspumpe
  • Thermometer
  • pH-Wert-Messgerät
  • Förderpumpe

Bei der Einrichtung ist Fantasie gefragt. Viele Meerwasseraquarien sind wie ein Riff angelegt, dementsprechend kommt Riffgestein zum Einsatz, mit dem sich Höhlen, Berge und Schluchten bauen lassen. Um die Elemente zusammenzukleben, gibt es speziellen ungiftigen Unterwasserkleber.

Meerwasseraquarium – Tipps für die Einrichtung

  • Nutzen Sie fertiges Osmosewasser. Dies enthält genau die Menge an Salz, die Meeresbewohner im Aquarium benötigen. Alternativ einfach mit der erwähnten Osmoseanlage selbst aus Leitungswasser herstellen. Benötigt werden 35 Gramm pro Liter Wasser.
  • Wählen Sie den für die Bewohner passenden Bodengrund. Manche Tiere benötigen Sand, um sich zeitweise einzugraben. Viele Meeresbewohner stehen aber besonders auf Korallenkies, der idealerweise mit einer Dicke von drei Zentimetern aufgebracht wird.
  • Ein Muss im Meerwasseraquarium: lebende Steine. Dabei handelt es sich um Muschelschalen, Korallenskelette und kalkhaltige Steine, die von tierischen und pflanzlichen Organismen besiedelt sind.

Wenn alles vorbereitet ist, geht es an den Kauf der Fische. Möglich sind übrigens auch Langusten, Krebse und weitere Meeresbewohner. Und wenn Sie gar nicht genug vom Thema „Leben unter Wasser“ bekommen können und den nötigen Platz vorm Haus haben, spricht nichts gegen die Süßwasservariante in Form eines Gartenteiches.

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