Holzfenster schienen einige Jahre lang für viele ein Relikt der Vergangenheit. Denn wer kennt nicht die alten und oft maroden Fensterrahmen im klassischen Altbau, die nicht vor Zugluft schützen und kaum isolieren. Die moderne Architektur greift jedoch immer häufiger auf das klassische Baumaterial für die Fensterrahmen zurück. Holzfenster sind heutzutage keine klapprigen Teile mehr, durch die es durchzieht, sondern haben auch Profile mit 2- oder 3-facher Verglasung. Wie Kunststofffenster auch lassen sich Holzfenster in vielen Formen und Farben sowie Designs erhalten. Sie sind ein toller Hingucker und können als Design-Feature in jeden Raum integriert werden.
Vor- und Nachteile von Holzfenstern
Aluminium oder Kunststoff – wer nach Fenstern schaut, konzentriert sich schnell auf diese beiden Baustoffe. Dabei kann man sich von Holz mit einer ganzen Reihe von Vorteilen überzeugen lassen. Ein Grund, warum der Werkstoff Holz seit Jahrtausenden im Bau verwendet wird, ist seine Langlebigkeit. Moderne Holzfenster können Jahrzehnte lang im Einsatz sein. Und im Gegensatz zu anderen Materialien kann man Holzfenster bei Beschädigungen sanieren, ohne dass man, wie bei Kunststoff- oder Alufenstern das ganze Fenster auswechseln muss. Schon allein deshalb ist Holz auch bei Fenstern nachhaltig.
Holzfenster sind vergleichsweise nachhaltig
Neben der Langlebigkeit von Fenstern ist Holz auch grundsätzlich ein vergleichsweise nachhaltiges Material. Alu- und Kunststofffenster sind irgendwann hinüber und müssen verschrottet werden, ein weiterer Grund, warum viele Menschen Holzfenster kaufen. Als nachwachsender Rohstoff ist Holz nach wie vor eine umweltfreundliche Alternative zu Kunststoff und Co. Ist der Rahmen lösungsmittelfrei lackiert, werden keine Schadstoffe oder chemische Belastungen in die Umgebung abgegeben. Dies ist auch im Brandfall relevant. Entgegen der allgemeinen Meinung bleiben Holzrahmen bei einem Brand länger stabil als etwa Aluminium oder Kunststoff. Auch die Dämmleistung von Holzrahmen ist sehr gut. Sie steht der von anderen Baumaterialien in nichts nach oder ist sogar höher – etwa als bei Kunststoff.
Nachteile von Holzfenstern
Die modernen Fenster aus Holz, die es in vielen Farben und Formen gibt, sind teurer als Alu- oder Kunststofffenster. Hinzu kommt, dass der Einbau zumeist aufwendiger ist und einige Tage in Anspruch nehmen kann – zum Beispiel, weil die Rahmen lasiert werden müssen. Und noch ein Nachteil: Um lange Freude an den Fenstern aus Holz zu haben, muss man sie regelmäßig warten.
Holzarten, die für Holzfenster besonders geeignet sind
Nicht jedes Holz ist gleichermaßen gut als Baumaterial geeignet. Holzrahmen für Fenster müssen ganz besondere Ansprüche erfüllen. Das Holz für einen Fensterrahmen muss witterungsbeständig, dämmend und zudem robust sein.
- Douglasienholz hat eine rötliche Farbe. Es lässt sich sehr gut imprägnieren und ist ideal für feuchte Regionen geeignet. Die leicht gezackte Faseroptik ist schön anzusehen und macht die Rahmen zu einem tollen Design-Element.
- Ein sehr robustes und hartes Holz ist das Holz der Lärche. Es hat ebenfalls eine leicht rötliche Farbe. Diese dunkelt mit den Jahren auf natürliche Weise nach. Da das besonders dichte Holz nur schwer zu beschädigen ist, eignet Lärche sich auch für Fenster und Türen, die für mögliche Einbrecher erreichbar wären.
- Als ein gut zu verarbeitendes Weichholz ist das Holz der Fichte als Baumaterial sehr beliebt. Es bietet eine gute Dämmung. Im Vergleich zu anderen Holzarten ist Fichtenholz preisgünstiger, aber eben auch weniger robust.
Achtung: Tropenhölzer sind robust und langlebig. Aber es ist in der Regel nicht möglich, nachzuvollziehen, ob das Holz vor Ort legal gerodet wurde. Auch ob es aus einem nachhaltigen Anbau stammt, lässt sich oft nur vermuten. Daher ist es im Zweifelsfall besser, einheimische oder europäische Hölzer zu wählen.
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