Garten beleuchten statt Lichtverschmutzung

Akzente setzen mit gezieltem Licht kann eine besondere Stimmung erzeugen. Grelle Lichtverschmutzung bewirkt in der Regel, dass Menschen genervt reagieren.
Akzente setzen mit gezieltem Licht kann eine besondere Stimmung erzeugen. Grelles Licht bewirkt in der Regel, dass Menschen genervt reagieren.

Die warme Jahreszeit lockt viele Menschen in ihren Garten, auf die Terrasse oder auf den Balkon. Auch nach Einbruch der Dunkelheit ist der Garten eine Wohlfühloase. Ruhe kehrt ein, die Grillen zirpen und bei einem Gläschen Wein lässt es sich hervorragend entspannen, sofern die Beleuchtung passt. Eine stimmige Außenbeleuchtung schafft eine behagliche und einladende Atmosphäre, unabhängig davon, ob wir entspannen, Feste feiern, mit unserer Familie grillen oder Besuch empfangen. Lichtverschmutzung dagegen nervt nicht nur, sondern schadet auch der Gesundheit. So gibt es auch in Sachen Beleuchtung im Garten einige bedenkenswerte Kriterien, die uns helfen, für jeden Garten und für jeden Anlass unter dem freien Himmel die richtige Lichtstimmung zu erzeugen. Die folgenden Tipps berücksichtigen nicht nur unsere Umwelt – Stichwort Lichtverschmutzung – , sondern sollen auch die Stromkosten in einem angemessenen Rahmen halten.

Lichtverschmutzung nervt – weniger Licht ist mehr

Es gibt ein Wort, dass ein Phänomen unserer Zeit sehr treffend beschreibt: Lichtverschmutzung, auch Lichtsmog oder Lichtverunreinigung genannt. Dazu kann ich Ihnen einen kleinen Erfahrungsbericht liefern. Jeden Abend drehe ich mit meinen Hunden eine kleine Nachtrunde. Wir kommen an einem Haus vorbei mit einem schön angelegten Garten. Sobald wir uns bis auf ca. 15 Meter genähert haben, reagiert schon der Bewegungsmelder. Ein greller Strahler leuchtet auf und mir mitten ins Gesicht. Ich muss meine Hand vor meine geblendeten Augen halten, damit ich über die Straße komme. Denn bei diesem Licht kann ich nicht sehen, ob sich ein Auto nähert. Ein Konkurrent in Sachen Lichtverschmutzung – in der Nacht.

Lichtverschmutzung auf den Straßen - im ganzen Land
Lichtverschmutzung auf den Straßen – im ganzen Land

Vermeiden Sie also Lichtverschmutzung – sowohl in ihrer Wohnung als auch in ihrem Garten. Das nervt nicht nur die Nachbarn, sondern ruiniert die Stimmung. Selbst wenn sich keiner geblendet fühlt. Zu helles Licht wirkt unfreundlich und abweisend. Achten Sie lieber auf eine Beleuchtung, die sich zurückhält. Wenige kleine Lichtinseln bringen dunkle Ecken im Garten zum Vorschein, die tagsüber gar nicht auffallen würden. Wer zum Beispiel Ziergräser angepflanzt hat, kann sie von unten beleuchten. Auch ein dezent beleuchtetes Blumenbeet oder ein akzentuiert beleuchteter Gartenweg wirkt unaufdringlich und lässt der Dunkelheit genügend Raum. Platzieren Sie die Lichteffekte bewusst.

Lichtverschmutzung ist Verschwendung – Stromkosten einsparen

Die eigenen Stromkosten unnötig in die Höhe zu treiben, ist bei den Umweltproblemen, die wir haben, keine gute Idee. LEDs sind sparsam im Verbrauch und daher empfehlenswert. Doch auch bei LEDs sollten Sie darauf achten, dass die einzelnen Lichtinseln nicht zu hell leuchten. Denn das menschliche Auge fokussiert sich auf den hellen Punkt, passt sich der Helligkeit an und kann andere schattigere Ecken im Garten nicht mehr wahrnehmen. Aus diesem Grund ist es besser, mehrere schwache Leuchtmittel zu verwenden als wenige starke Leuchtmittel. Durch die Wahl von schwächer leuchtenden Lichtern ist die Gefahr des Blendens sehr gering. Eine andere und eher ergänzende Möglichkeit sind Solarleuchten, die ohne Strom auskommen.

Lichtermeer im nächtlichen Garten
Lichtermeer im nächtlichen Garten

Lichtverschmutzung vermeiden, der Natur und Umwelt zuliebe

Eine dezente Beleuchtung am Abend und in der Nacht steigert das eigene Wohlbefinden. Eine Folge von zu hellem Licht sind zunehmende Schlafprobleme vieler Menschen. Denn das Schlafhormon Melatonin wird nicht ausreichend gebildet, wenn die Umgebung des Schlafenden nicht richtig dunkel ist. Auch die Fauna und Flora wird durch zu helles Licht gestört, ebenfalls wird das Insektensterben durch Lichtverschmutzung begünstigt. Insbesondere nachtaktive Insekten sterben, da sie helles Licht über weite Entfernungen wahrnehmen können und sich auf den Weg zur Lichtquelle machen. Das lässt sich durch eine dezente Beleuchtung vermeiden. Auch bei einer unaufdringlichen Gartenbeleuchtung ist es wichtig, dass das Licht nicht die ganze Nacht brennt. Es sollte nur dann leuchten, wenn es gebraucht wird. Eine Außenbeleuchtung, die die ganze Nacht brennt, stört das Wachstum der Pflanzen im Garten. Auch die Pflanzen brauchen ihre Ruhezeit und daher die Dunkelheit.

Möglichkeiten der Lichtsteuerung 

Durch eine gezielte Lichtsteuerung lässt sich viel Strom und Geld einsparen. Besonders zu empfehlen sind dafür Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren sowie eine smarte Beleuchtung. Was versteht man darunter im Einzelnen?

Bewegungsmelder

Bewegungsmelder eigenen sich für die Bereiche, welche nur eine kurze Zeit beleuchtet werden sollen, z. B. Wege, Eingangsbereich, Treppen. Achten Sie jedoch darauf, dass der Bewegungsmelder nicht zu empfindlich eingestellt ist, sonst springt er beim Vorbeihuschen von Katzen und Mäusen an. Es empfiehlt sich, einen Bewegungsmelder mit Dämmerungssensor zu installieren. Der Dämmerungssensor sorgt dafür, dass der Bewegungsmelder erst dann reagiert, wenn es dunkel wird.

Zeitschaltuhr

Mit einer Zeitschaltuhr können Sie einstellen, in welchem Zeitraum eine Gartenbeleuchtung angeschaltet sein soll. Dazu gibt es mehrfach Außensteckdosen mit integrierter Zeitschaltuhr.

Smarte Beleuchtung

Die Gartenbeleuchtung lässt sich über eine Fernbedienung oder App steuern. Sie können festlegen, wann die Gartenlichter an- und ausgeschaltet werden (auch automatisch). Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, mit dem Smartphone, Helligkeit, Farbtemperatur und Lichtfarbe einzustellen. Sie brauchen allerdings einen ausreichenden WLAN-Empfang.

Schöne Wirkung durch Lichteffekte

Eine dezente und akzentuierte Gartenbeleuchtung gibt den Pflanzen eine Tiefe und der gesamten Gartenanlage eine Struktur. Durch die Beleuchtung wirken die Pflanzen und Dinge vom Umfeld losgelöst; in den Fokus genommen. Sie werden zum Hingucker. Besonders schön sieht es aus, wenn größere Pflanzen, Sträucher oder gar Bäume von unten beleuchtet werden. Dazu eignen sich zum Beispiel LED Bodeneinbauleuchten. Ein Baum kann sehr gut von mehreren Seiten angeleuchtet werden. Dadurch entsteht eine interessante Tiefenwirkung. 

Auch mit unterschiedlichen Farben lässt sich experimentieren. Ich sah zum Beispiel einen sehr alten Baum von unten blau angestrahlt. Diese Beleuchtung wirkte geheimnisvoll und unterstrich sein knorriges Alter. Angestrahlte Blüten und Blätter können den Garten in eine Märchenwelt verzaubern. Büsche oder Sträucher, die das Licht reflektieren und Schatten werfen, werden plötzlich zum Mittelpunkt des Gartens. Die Tiefe entsteht durch das Zusammenspiel von Helligkeit und Schatten. Um mit dem Licht spielen zu können, eignen sich schwenkbare Gartenstrahler. So lassen sich je nach Anlass und je nach Lust und Laune verschiedene Bereiche stimmungsvoll in Szene setzen. Achten Sie jedoch darauf, dass der Lichtkegel immer in Blickrichtung zeigt, damit er nicht blendet.

Bildquellen:

© Ron Porter auf Pixabay / AdobeStock_295085764 / AdobeStock_232882199

Quellen:
Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 29.03.2022), Lichtverschmutzung.

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