Hochbeete sind eine tolle Erfindung. Sie schonen den Rücken, denn man braucht sich nicht mehr so tief zu bücken, um zu jäten oder sein Gemüse zu ernten. Legt man das Hochbeet richtig an, schützt es die Pflanzen vor Wühlmäusen und Schnecken. Durch seine erhöhte Position ist es im Hochbeet wärmer. Daher kann man schon im März mit der Bepflanzung beginnen und die Früchte reifen schneller. Bleibt die Frage, was man am besten auf seinem Hochbeet anpflanzt. Und worauf man dabei möglichst achten sollte. Hier meine Vorschläge für die Bepflanzung eines Hochbeets.
Welche Pflanzen eignen sich für ein Hochbeet?
Im Prinzip können Sie ein Hochbeet mit fast allen Pflanzen bestücken. Nur nicht mit allen gleichzeitig. Das würde schiefgehen. Dazu komme ich gleich. Gut geeignet für das Hochbeet und sehr beliebt sind Obst- und Gemüsepflanzen, aber auch Kräuter. Selbst Blumen fühlen sich dort wohl oder eine Mischung aus allem. Um Platz zu sparen, pflanzen Sie am Rand eines Hochbeets Rankgemüse oder Rankfrüchte, die sich über das Hochbeet hinunter ranken dürfen. Dazu gehören z. B. die Erdbeeren und die Zucchini, der Kürbis und die Kapuzinerkresse. Achten Sie darauf, dass die höher wachsenden Pflanzen jene Pflanzen nicht zu sehr beschatten, die eine direkte Sonneneinstrahlung benötigen. In der Mitte des Hochbeets ist es am wärmsten. Das mögen z. B. die Tomaten und Paprikaschoten. Doch auch der Rosen- und Grünkohl fühlen sich in der Mitte wohl, denn beide brauchen eine lange Zeit, um zu reifen. Wer eher mediterranes Miniobst, z. B. einen kleinen Nektarinenbaum, anpflanzen will, da wären aktuelle Vorschläge für die Bepflanzung eines Hochbeets: Auch Miniobst kann in die Mitte des Hochbeets.
Die Hauptkulturen, die länger brauchen, um ihre Früchte auszubilden, sollten Plätze auf dem Hochbeet bekommen, wo sie am besten gedeihen. Dazwischen in die Lücken können z. B. Salate, wie der Feldsalat, ihren Platz bekommen, denn sie benötigen keine lange Zeit zu reifen. Auch essbare Blüten, z. B. Ringelblumen, können Sie hervorragend in kleineren Lücken anpflanzen. Wenn Sie also Ihr Beet planen, legen Sie zuerst Ihre Hauptpflanzen und deren Platz im Hochbeet fest. Doch es gibt noch weitere Vorschläge für die Bepflanzung eines Hochbeets, die ich Ihnen ans Herz legen will.
Stark, Mittel- oder Schwachzehrer?
Es gibt nämlich eine weitere notwendige Grundregel zu beachten: Man unterscheidet im Gartenbau zwischen Stark, Mittel und Schwachzehrern. Starkzehrer brauchen sehr nährstoffreiche Erde – sie kommen sogar fantastisch mit Komposterde klar. Schwachzehrer hingegen brauchen nur wenige Nährstoffe. Sie würden in frischer Komposterde quasi verbrennen. Daher ist es notwendig, darauf zu achten, zu welcher Gruppe die gewünschten Gemüse- oder Obstpflanzen gehören.
Bepflanzung im ersten Jahr – Starkzehrer auf das Hochbeet
Wenn Sie ein neues Hochbeet haben oder es gerade mit frischer Erde befüllt wurde, sollten Sie im ersten Jahr Starkzehrer anpflanzen. Ein Schwachzehrer würde aufgrund der Nährstoffdichte der Erde jämmerlich eingehen. Zu den Starkzehrern gehören: Kartoffeln, Lauch, Tomaten, Zucchini, alle Kohlarten, Auberginen, Mais und Sellerie. Starkzehrer der Blumen: Chrysanthemen, Sonnenblumen, Tulpen, Geranien.
Bepflanzung im zweiten Jahr – Mittelzehrer auf das Hochbeet
Im zweiten Jahr können Sie Mittelzehrer anpflanzen. Das sind z. B. Zwiebeln, Knoblauch, Fenchel, Radieschen und Salat. Salate sind zum Teil Mittelzehrer, wie Rucola, Mangold oder Chicorée und zum Teil Schwachzehrer (s.u.). Mittelzehrer der Blumen: Dahlien, Löwenmäulchen, Glyzinien. Zu den Mittelzehrern der Kräuter gehören: Schnittlauch, Petersilie, Dill und Liebstöckel.
Bepflanzung im dritten Jahr – Schwachzehrer auf das Hochbeet
Die Düngekräfte haben so weit nachgelassen, dass Schwachzehrer angebaut werden können. Das sind z. B. Bohnen, Erbsen, Erdbeeren. Auch Salate wie Feldsalat, Spinat und Kopfsalat sind eher Schwachzehrer. Schwachzehrer der Blumen: Primeln, Begonien, Azaleen, Stiefmütterchen, Petunien. Auch Kräuter sind nicht sonderlich hungrig nach Nährstoffen.
Die Kräuter, welche zur Gruppe der Mittelzehrer gehört, wurde oben schon genannt. Der Rest gehört zu den Schwachzehrern. Sie sollten im vollen Sonnenschein stehen. Ein Wort zu Minze, unabhängig von ihrer Sorte: Riegeln Sie ihre Wurzeln ab, sodass sie sich nicht frei im Hochbeet ausbreiten kann. Denn ansonsten verdrängt sie alles andere und breitet sich zu stark aus.
Hochbeet auffüllen
Füllen Sie Ihr Hochbeet vor jeder Neubepflanzung im Frühjahr mit Erde auf. Es wird sich mit der Zeit absenken, da die darin enthaltenen Materialien verrotten. Nach 4 bis 5 Jahren sollten Sie Ihrem Hochbeet eine neue Befüllung gönnen.
Mischkulturen auf dem Hochbeet anpflanzen
Vermutlich möchten die meisten Menschen ihre Lieblingspflanzen anpflanzen. Vielleicht möchte man das ganze Jahr Salat ernten, sein Essen mit Kräutern verfeinern, von den Erdbeeren naschen und seine Tomaten genießen (wählen Sie bei den Tomaten eine Sorte, die Regen verträgt, falls Ihr Hochbeet im Freien steht). Es wird sich also um eine bunte Mischung aus Stark, Mittel- und Schwachzehrern handeln.
Auch das ist möglich. Sie entscheiden mit der Befüllung Ihres Hochbeets selbst, welche Nährstoffdichte die oberste Pflanzschicht haben soll. Für Starkzehrer, z. B. Tomaten oder Artischocken, sollten Sie einen Teil Ihres Hochbeets gut düngen. Für Schwachzehrer, z. B. Kräuter wie Thymian und Salbei, mischen Sie die Erde mit Sand, Gesteinssplitt oder verwenden Aussaat bzw. Anzuchterde.
Die Nährstoffdichte eines Bodens kann auch durch die Pflanzendichte reduziert oder erhöht werden. Je mehr Pflanzen auf einem engen Raum stehen, desto mehr Nährstoffe verbrauchen sie. Je mehr Platz die Pflanzen haben, desto mehr Nährstoffe bekommen sie. Obwohl die Pflanzen auf einem Hochbeet in der Regel etwas enger gepflanzt werden, sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen immer genügend Luft bekommen. Denn das beugt Mehltau vor.
Unabhängig davon, ob Sie sich für eine Mischkultur entscheiden oder nicht, sollte im Folgejahr nicht das gleiche Gemüse wieder auf dem gleichen Platz stehen. Hier gelten also die gleichen Regeln wie für jedes andere Beet. Gleiche Regeln auf dem Hochbeet gelten auch für die Verträglichkeit der Pflanzen untereinander. Pflanzen, die sich gut miteinander vertragen, etwa Möhren und Zwiebeln, sollten Sie nebeneinander pflanzen. Denn sie konkurrieren nicht um die gleichen Nährstoffe und schützen sich oft gegenseitig vor bestimmten Pflanzenkrankheiten oder Fressfeinden.
Quellen
- Text: Miniobst im Hochbeet
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