Obst und Gemüse Saison

Warum sollten Sie Ihren eigenen Garten nicht auch dazu nutzen, um Ihr Obst und Gemüse in der ganzen Saison selbst anzubauen!
Warum sollten Sie Ihren eigenen Garten nicht auch dazu nutzen, um Ihr Obst und Gemüse in der ganzen Saison selbst anzubauen!

Sie haben sich in der aktuellen Saison mal entschlossen, ein Stück Ihres Gartens für die wichtigsten Gemüse anzulegen? Dann sind für Sie vielleicht Salat, Gurken, Tomaten, Radieschen, Knoblauch, Zwiebeln, Fenchel, Mohrüben, Sellerie, Petersilie und Kohlrabi die erste Wahl. Warum sollten Sie Ihren eigenen Garten nicht auch dazu nutzen, um Ihr Obst und Gemüse in der ganzen Saison selbst anzubauen! Mit der Zeit lernt man Schritt für Schritt, Äpfel, Birnen, Kirschen, diverses Gemüse oder auch Erdbeeren, die weder Obst noch Gemüse, sondern eigentlich Nüsse sind, zu hegen und zu pflegen.

Lecker im Vergleich zu gekauftem Obst und Gemüse

Außer vielleicht, dass es Ihnen zu viel Aufwand ist, Ihr Obst und Gemüse in der Saison selbst zu ziehen oder Sie in den entscheidenden Frühjahrwochen grad gar keine Zeit haben – spricht vermutlich nicht viel dagegen. Sie wissen jedenfalls, was Sie auf dem Teller, im Mixer, Topf oder in der Salatschüssel haben. Und brauchen es – in der Regel – nicht einmal zu waschen. Obst und Gemüse im Supermarkt jedenfalls sieht oft zwar saftig und prall aus, enttäuscht dann aber so manchen. Dagegen sehen Äpfel, Möhren und Kartoffeln aus dem Bio-Markt oftmals geradezu erbärmlich aus und machen meist nicht wirklich Lust auf Bio. 

Gemüse in jeder Saison anbauen!

Karotten selber im Gemüsegarten anbauen
Karotten aus dem eigenen Gemüsegarten

Gemüse selbst anbauen ist schon etwas aufwändiger. Aber besonders für Salat-Freunde und Rohköstler geradezu ein Muss. Tomaten, Salat, Gurken, Zucchini oder auch diverse Kräuter und essbare Blumen sind eine Wohltat für Ihre Gesundheit und Wohlbefinden. Denn aus dem eigenen Garten, selbst gehegt und gepflegt, haben die Gemüsefrüchte ungleich mehr – und wohltuende – Energie gespeichert als industriell gezogenes Gemüse bzw. Kräuter. Gut, also mit welchen Gemüsesorten fange ich an?  Und welche Gemüsesorten sind für noch unerfahrene Gärtner geeignet? 

Tipp: Verzichten Sie im Zweifelsfall auf Kartoffeln. Denn Kartoffeln brauchen sehr viel Platz.

Nichts für einen Anfänger im Gemüsegarten

Hobbygärtner, die keinen großen Aufwand betreiben möchten, sollten zunächst einmal die Finger von Fenchel, Artischocken, Radicchio, Chicorée und Blumenkohl lassen, da all dieses Gemüse regelmäßig gegossen und gedüngt werden muss. Außerdem muss bei diesen Gemüsesorten genau darauf geachtet werden, welche Pflanzen mit welchen zusammen gesät werden und zudem anfällig für Ungeziefer aller Art sind.

Gemüse, das keines ist, zum Höhepunkt der Saison

Tomaten, Gurken und von den Kräutern Basilikum und Dill sind ebenfalls recht pflegeaufwändig. Am ehesten gelingt eine gute Ernte bei Tomaten in einem halboffenen Gewächshaus. Es gibt sogar auch sogenannte Tomatenhäuser. Regengüsse vertragen Tomaten nämlich nicht so gut und Pilz-Sporen, die der Tomate schaden, werden durch den Wind übertragen. Direkte Sonne – zumindest einige Stunden am Tag – dagegen mag die Tomate sehr gern. 

Dankbare Bewohner des Gemüsegartens

Radieschen, Zuckermais, Karotten, Kopfsalat, Kräuter wie Lavendel (lecker im Salat!), Salbei, Petersilie und essbare Blumen wie Kapuziner Kresse, Ringelblumen und Beinwell sind für Anfänger recht gut geeignet! Auch dieses Gemüse braucht bei Trockenheit unsere Hilfe in Form von Wasser. Aber es treten weniger Krankheiten als bei anderen Gemüsesorten auf. Ähnlich die Zucchini. Eine dankbare Pflanze, die vergleichsweise anspruchslos ist und eine gute Ernte verheißt.

Erdbeeren im Gemüsegarten

Ja und die Erdbeeren. Also eigentlich ja Nüsse und weder Obst, obwohl sie wie Obst schmecken, noch Gemüse, obwohl sie so gehalten und gepflegt werden wie Gemüse, also schon recht aufwändig:  Erdbeeren aus dem eigenen Garten sind unvergleichlich viel leckerer als Industrie-Erdbeeren. So lecker, dass auch alles, was kraucht und fleucht scharf auf Erdbeeren ist. Nacktschnecken, Ameisen, Vögel, Igel. Und sollten – wie bei uns – Hühner in der Nachbarschaft leben, die gelegentlich ihren Garten besuchen, können Sie Ihre Erdbeerernte gleich ganz vergessen. 

Nun gut, wenn also kein Huhn in der Nähe ist, die Ameisen durch Lavendelsträucher und ausgestreuten Zimt vom Erdbeerbeet fern gehalten werden, die Vögel durch eine Vogelscheuche und Sie dem Igel durchaus ein paar Erdbeeren gönnen wollen, bleibt als ernsthaftes Erdbeer-Problem: die Nacktschnecke. 

Nacktschnecken schon am Anfang der Saison vom Gemüse vertreiben

Die größte Gefahr für Gemüse und Erdbeeren – für Obst dagegen gar nicht – sind oftmals die Nacktschnecken. Nacktschnecken können – besonders im Mai und Juni, wenn Ihre Gemüse Pflänzchen noch jung sind – Ihren jungen Pflanzen den Garaus machen. Sie kommen abends, wenn die Dämmerung einsetzt und fallen über die jungen Triebe her und das war’s dann mit Ihrer Zucchini. Für die Erdbeerernte sind Nacktschnecken erst eine Gefahr, wenn die leckeren Früchte anfangen lecker zu werden – also sich von grün weißlich in dunkelrot verfärben. Das dauert in der Regel – je nach Wärme / Sonne in dieser Zeit – nur ein paar Tage. Aber in diesen Tagen müssen Sie auf der Hut sein, wenn Sie Ihre Erdbeeren selbst essen wollen.

  • Was schon hilft, zumindest auf die Schnelle: Bei Anbruch der Dunkelheit die Nacktschnecken einzeln zu zerschneiden. Eine lange Gartenschere macht sich dafür ganz gut. Ist natürlich schon Action und sicher auch nicht jedermanns Lieblingstätigkeit. 
  • Alternativ oder auch zusätzlich funktionieren Schneckenzäune ganz gut als Abwehr gegen Nacktschnecken. Diese werden rings um das Beet gesetzt und stellen für die Nacktschnecken ein unüberwindbares Hindernis dar. Besonders schön sind diese Schneckenzäune (Plastikkram) allerdings nicht. 
  • Weinbergschnecken ansiedeln, wäre noch ein Tipp für langfristig denkende Profi-Gärtner. Weinbergschnecken fressen Nacktschnecken und lassen ihr Gemüse in Ruhe. 

Übrigens: Lavendel wird auch von Nacktschnecken gemieden – allerdings nur der Lavendel selbst. Der direkt daneben stehende Kopfsalat dagegen zieht die Nacktschnecken ungeachtet des verpönten Lavendels dennoch magisch an. 

Die Größe der Beete fürs Gemüse

Viele Gartenbesitzer trauen sich nicht, Gemüse im Laufe der Saison anzubauen. Vielleicht glauben sie, das eigene Grundstück biete nicht genügend Platz. Das ist allerdings meist ein Trugschluss! Auch ein kleiner Garten eignet sich sehr wohl für den Heimanbau! Schon etwa acht Quadratmeter genügen, um ein Beet anzulegen, das einen Zwei-Personen-Haushalt das ganze Jahr über mit Gemüse oder Obst versorgen könnte.

Viel wichtiger als die Größe des Beetes ist die Umsetzung: So bedeckt man zum Beispiel beim sogenannten Mulchen die Erde des Beetes mit Kompost, Dung, Laub oder geschredderten Zweigen. Auf diese Weise bleibt der Boden schön feucht und nährstoffreich und man muss nicht ganz so oft gießen. Fernerhin beugt man mit dem Mulch Unkraut vor. Wer seine Gemüsebeete gegen Schädlinge schützen will, pflanzt ganz einfach Lavendel in die Nähe des Gemüsebeets. Das schließlich geerntete Gemüse können Sie nicht nur zum Kochen verwenden, sondern (außer Bohnen) vor allem auch für frische Salate und auch in Smoothies verwenden. Oder einfach so essen. 

Obst anbauen – weniger aufwändig als Gemüse

Äpfel selbst anbauen - Boskoop
Äpfel selbst anbauen – Boskoop

Obstanbau ist mehr als nur ein Hobby! Apfelbäumchen zu pflanzen, aufgehen zu sehen und nach ein, zwei Jahren, mitunter sogar schon früher, die eigene Ernte einzufahren und die Erzeugnisse schlussendlich zu verarbeiten, kann durchaus eine ganz und gar befriedigende Angelegenheit sein. Vom Obstbaum schneiden im späten Herbst oder zeitigem Frühjahr mal abgesehen, ist die Pflege von Obstbäumen und Obststräuchern auch nicht besonders aufwändig.  Im Wesentlichen brauchen Sie nur einige Faustregeln beim Pflanzen der jungen Bäume und Sträucher zu beachten: 

  • die Pflanzzeit (später Herbst – vor dem ersten Frost) beachten
  • einen sonnigen Platz auswählen
  • den Abstand zwischen den Bäumen (Durchmesser der zu erwartenden Baumkrone) bzw. Sträucher beachten. 
  • die jungen Obstbäume im ersten Jahr bei Trockenheit gießen.
  • Ab dem zweiten Jahr braucht das Obst (ob an Strauch oder Baum) nur noch wenig Pflege. Höchstens bei extremer Trockenheit gießen.
  • Und ansonsten natürlich: Ernten. Mit Mixern, Entsaftern und Pressen erzeugt man leckeren, frisch gepressten Saft oder füllt selbst gemachte Fruchtmarmelade in Weckgläser.

Gemüse der Saison – Tipps für die Planung

Obst und Gemüse aus dem Garten
Obst und Gemüse aus dem Garten

Einige Gemüse vertragen sich besonders gut. Deshalb empfiehlt es sich, solche Kombinationen von Gemüsesorten zu berücksichtigen. Diese Gemüse vertragen sich gut: 

  • Kopfsalat und Lauch
  • Porree und Sellerie
  • Tomaten und Petersilie
  • Tomaten und Knoblauch
  • Radieschen und Möhren
  • Kohlrabi und Sellerie
  • Erdbeeren und Knoblauch
  • Knoblauch und Möhren

Andere Gemüse vertragen sich gar nicht. Wenn Sie nur wenig Platz für Ihr Gemüse geplant haben, müssen Sie sich möglicherweise entscheiden, welche der beiden Gemüse Sie jeweils ausplanen. Diese Gemüse vertragen sich nicht: 

  • Tomaten und Fenchel
  • Tomaten und Kohlrabi
  • Erdbeeren und Kohl
  • Radieschen und Gurken
  • Kopfsalat und Sellerie

Tipps beim Anlegen von Gemüse der Saison

  • Die Gemüsebeete sollten Sie ca. drei Wochen vor der Aussaat düngen. Besonders viel Düngung brauchen Kohl, Sellerie und Tomaten. Sie zehren den Boden mehr als andere Gemüsesorten aus.
  • Der beste Mist zum Düngen ist Schafsmist. Auch Pferdemist wärmt und nährt Ihre Gemüsepflänzchen im Frühjahr gut.
  • Saatrillen von Gemüsereihen sollten in Nord-Süd-Richtung verlaufen. So bekommen alle Saatkörner die Sonne, die sie zum Keimen dringend brauchen.
  • Kurze Reihen mit Gemüsepflanzen lassen sich viel leichter pflegen als lange Reihen. Halten Sie Ihre Saatrillen deshalb relativ kurz.

Erdflöhe mögen Kresse ganz besonders. Da Sie Kresse schon sehr früh aussäen können, tun Sie das auf dem Boden, den Sie für Ihr Gemüse geplant haben. Dann wissen Sie rechtzeitig, ob der Boden mit Erdflöhen verseucht ist oder nicht.

Tipps zur Pflege Ihres Gemüses

Ein wohlgeordneter Gemüsegarten mit sorgfältig angelegten und nebeneinander aufgereihten Beeten kann eine Augenweide sein.

  • Kranke Pflanzen reißen Sie bitte sofort heraus. Sonst werden sehr schnell auch alle anderen Gemüsepflänzchen angesteckt. Oft ist es auch ratsam, vorsichtshalber die direkt angrenzenden Pflanzen herauszureißen. Achtung: Kranke Pflanzen nicht auf den Kompost tun. Auch von dort könnten sich die Krankheitserreger im Garten ausbreiten.
  • Erdflöhe gehen nicht, was sie sonst gern tun, an den zarten Kohlrabi, wenn Sie Salat zwischen den Kohlrabi pflanzen.
  • Asseln und Regenwürmer sind wertvolle Helfer beim Pflegen Ihres Gemüses. Sie lockern regelmäßig den Boden.

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