Obst im eigenen Garten anbauen

Obst im Garten anbauen - in günstigen Lagen auch einen Pfirsichbaum.
Obst im Garten anbauen – in günstigen Lagen auch einen Pfirsichbaum.

Es gibt so viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie Ihren Garten gestalten können. Mit Blumen, Kräutern, Hecken, Sträuchern und mit Bäumen. Letztere sollten in keinem Garten fehlen, egal ob die Freifläche groß oder klein ist, denn sein Obst im eigenen Garten anbauen sollte man möglichst nicht versäumen. Man kann in seinem Garten oft viele Arten von Obstbäumen pflanzen. Obst in fast allen Varianten im Garten anbauen zu können ist ideal, denn die meisten Obstsorten können Sie nicht nur frisch ernten und essen, sondern fast jedes Obst lässt sich auch hervorragend konservieren. Für kleine Gärten gibt es Zwergobstzüchtungen, Säulenobst oder Obstspaliere, in größeren Gärten werden Hochstämme gepflanzt.

Spalierobst bei Platzmangel

Haben Sie wenig Platz in Ihrem Garten, dann entscheiden Sie sich für Spalierobst. Obstbäume werden an einem Spalier gezogen, an besten an einer nach Süden ausgerichteten Hauswand. Neben der Platzersparnis hat Spalierobst noch einen weiteren Vorteil: Die Hauswand speichert Wärme und wärmeliebende Obstgehölze profitieren davon, dass die Mauer die Wärme wieder langsam abgibt.

Obst im Garten anbauen

Welcher Obstbaum soll es sein? Es gibt unterschiedliche Kriterien, wenn Sie Ihren Garten mit Obstbäumen bereichern möchten. Höchstwahrscheinlich entscheiden Sie sich für Obstsorten, die Sie gerne essen. Sie müssen jedoch auch die Größe des Gartens, den Standort und die klimatischen Bedingungen berücksichtigen. Exotische Früchte werden bei uns in Mitteleuropa nicht so gut gedeihen, wie beispielsweise ein robuster Apfelbaum. Vergessen Sie nicht, jeder Baum hat seine Vor- und Nachteile und benötigt etwas Pflege.

Ein Pflaumenbaum braucht einen geschützten Platz.
Ein Pflaumenbaum braucht einen geschützten Platz.

Hier finden Sie einen Überblick der beliebtesten Obstbäume in den heimischen Gärten:

Äpfel anbauen

Die Kernobstgehölze, Malus domestica, die es in über 1000 teils sehr alten Sorten gibt, erfreuen Sie bei richtigem Standort, Pflege und Schnitt mit einer überaus reichlichen Ernte. Der Apfelbaum liebt humusreichen, feuchten Boden und Sonne. Die Bäume sind selbstunfruchtbar und brauchen deshalb mindestens eine zweite gleichblühende Apfelsorte in der Nähe. Je nach Sorte können Sie frische Äpfel von Juli bis November ernten. Spätsorten bleiben im kühlen Winterlager bis zum nächsten Frühling frisch, können aber auch zur Herstellung von Gelee, Mus, Saft, Wein oder Dörrobst verwendet werden.

Birnen im Garten anbauen

Die Birne, Pyrus, liebt einen sonnigen, windgeschützten Standort und einen tiefgründigen, durchlässigen Boden. Wussten Sie, dass es von diesem Kernobst weltweit rund 5000 Sorten gibt? An besonders heißen Sommertagen sollten Sie Ihren Birnbaum regelmäßig bewässern. Rechtzeitig zu Frühlingsbeginn erfolgt der jährliche Erhaltungsschnitt und junge Bäume schützen Sie am besten mit einem Weißanstrich vor Rindenschäden, die von der Wintersonne verursacht werden. Je nach Sorte können Sie Ihre Birnen zwischen Juli und Oktober ernten und zu Saft, Sirup, Wein, Likör oder Kompott verarbeiten.

Kirschen lieben die Sonne

Bei den Kirschen können Sie zwischen der Sauerkirsche, Prunus cerasus, und der Süßkirsche Prunus avium, auch Vogelkirsche genannt, wählen. Den Namen Vogelkirsche bekamen die Früchte, weil Sie bei vielen Vögeln als Delikatesse betrachtet werden und gerne von ihnen gefressen werden. Kleine Süßkirschenbäumchen wachsen zu großen Bäumen heran und Sie können sich nach fünf bis sechs Jahren über süße, sonnengereifte Früchte freuen. Beim Standort ist die Süßkirsche sehr wählerisch, die nicht überall gut gedeiht. Sauerkirschen sind anspruchsloser, kleinwüchsiger und tragen bereits nach zwei Jahren Früchte.

Kirschen lieben einen sehr sonnigen Standort und brauchen einen nährstoffreichen, tiefgründigen Boden. Staunässe vertragen Kirschen nicht und Süßkirschen brauchen viel Platz für die Kronenentfaltung. Bei lang anhaltender Trockenheit im Sommer müssen Sie Ihren Kirschbaum gießen. In den heißen Sommermonaten verhindert eine Mulchschicht auf der Baumscheibe bei älteren Kirschbäumen das Austrocknen. Ernten können Sie bei Süßkirschen von Juni bis Juli, bei Sauerkirschen von Juli bis August. Die kleinen, roten Früchtchen lassen sich einfrieren, zu Konfitüre, Likör und Saft verarbeiten oder in Sirup einlegen. Falls zu viele hungrige Vögel sich an Ihrem Kirschbaum bedienen, können Sie die Früchte mit einem Vogelnetz vor den kleinen, frechen Dieben schützen.

Pflaumen brauchen einen geschützten Platz

Pflaumenbäume, Prunus domestica, fühlen sich an einem warmen und windgeschützten Standort wohl und brauchen einen nährstoffreichen, tiefgründigen und wasserführenden Boden. Ein idealer Platz für Ihren Pflaumenbaum ist beispielsweise an der Hauswand. Ab dem zweiten Pflanzjahr ist keine zusätzliche Bewässerung erforderlich. Nur bei einer langen Trockenperiode im Sommer sollten Sie Ihren Pflaumenbaum zusätzlich mit Regenwasser bewässern. Nach der Ernte ist der beste Zeitpunkt für den jährlichen Erhaltungsschnitt. Entfernen Sie dann alle nach innen wachsende Triebe. Ernten können Sie Ihre Früchte je nach Pflaumensorte von Juli bis Oktober. Pflaumen eignen sich besonders gut als Dörrobst, für Mus, für Konfitüre und für Kompott.

Aprikosen brauchen viel Pflege

Der Aprikosenbaum, Prunus armeniaca, wächst am besten, wenn Sie den Boden mit einem kalk- und phosphathaltigen Dünger anreichern. Haben Sie jedoch rund um Ihren Aprikosenbaum einen Rasen und düngen Sie Ihr Grün regelmäßig mit Stickstoff, bekommen Sie zwar ein gesundes, saftiges Gras, schaden aber dem Aprikosenbaum. Es geht dem Baum sozusagen viel zu gut. Er bildet viele Äste und wächst schnell. Leider bildet er dann aber keine Blüten und Fruchtstände. Sie müssen auch sorgfältig das Fallobst entfernen. Aprikosen sind sehr anfällig für den Moniliapilz, der auf liegen gebliebenem Fallobst entsteht. Wenn im Sommer die Aprikosen reifen, ist immer für köstlichen Nachschub in der Küche gesorgt. Die reifen Früchte lassen sich zu gut dörren oder zu Konfitüre verarbeiten.

Pfirsiche brauchen es warm und geschützt

Lieben Sie Pfirsiche? Wenn ja, lohnt sich die Mühe, einem Pfirsichbaum, Prunus persica, ein Zuhause in Ihrem Garten zu geben. Ganz leicht ist es nicht, dass Sie frische, saftige Pfirsiche ernten können. Der Pfirsichbaum wächst nur in klimatisch begünstigten Regionen. Vollkommen ungeeignet sind kalte, nasse Böden. Der Pfirsichbaum braucht den wärmsten und windgeschütztesten Standort in Ihrem Garten. Stimmen die Bedingungen, dankt es Ihnen der Pfirsichbaum mit herrlichen Blüten und Früchten und Sie dürfen sich über eine reichliche Ernte freuen.

Obst im Garten anbauen – was Sie noch wissen sollten

  • Pflanzen Sie Obstbäume mit verschiedenen Erntezeiten. So können Sie das ganze Jahr über ernten und die Arbeit verteilt sich auf mehrere Monate.
  • Bedenken Sie, dass Obstbäume wachsen und eine beachtliche Größe erreichen. Die Bäume brauchen zu ihrer Entfaltung viel Platz.
  • Selbstfruchtbare Obstbäume, wie zum Beispiel Pfirsiche, können Sie auch als einzelnen Baum pflanzen. Selbstunfruchtbare Arten, wie beispielsweise Süßkirschen oder Äpfel, benötigen eine passende benachbarte Fruchtungssorte, um bestäubt zu werden.

Bildquellen:

© Zhu Bing auf Pixabay / Couleur auf Pixabay

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