Hanfpflanzen – unterschätzte Proteinquelle

Hanfpflanzen

Die Pflanze Cannabis sativa wird heute in erster Linie mit der Droge Marihuana verbunden. Dabei bietet sie viele weitere Verwendungsmöglichkeiten. Bereits vor 8.500 Jahren wurde sie von den Chinesen genutzt, um strapazierfähige Stoffe zu erzeugen.

Die Bedeutung der Hanfpflanze in der Vergangenheit

Die Herstellung strapazierfähiger Stoffe war nicht die einzige Funktion der Pflanze Cannabis sativa. Später erkannte man, dass Hanfsamen eine Nahrungsmittelquelle sein können. Auch wurden die Samen in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) zur Behandlung der Venen und Arterien eingesetzt. Auch den Blutfluss sollen die Samen regulieren können.

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Pflanze in Nordamerika hoch geschätzt. Sie wurde sogar als Zahlungsmittel verwendet. Diese Beispiele zeigen, dass Hanfsamen seit Jahrtausenden für zwei Zwecke genutzt werden:

  1. Gesundheit
  2. Ernährung

Erst in den 1960er Jahren kam die eher unerfreuliche Wendung, die man mit der Pflanze bis heute verbindet. Das Produkt Marihuana wurde kreiert.

Marihuana und Hanf: Nicht dasselbe und dennoch gleich

Hanf und Marihuana werden bis heute fälschlicherweise gleichgestellt. Dabei ist Letzteres ein Synonym für die Droge. Hanf ist die Bezeichnung der Pflanze – diese muss natürlich weiterverarbeitet werden. Die Weiterverarbeitung findet natürlich nicht nur in die Droge statt, es gibt auch Hanfsamen, um die es in diesem Thema geht, sowie Hanföl und Hanfkosmetik. Der Konsum von Hanfsamen bringt also keine rechtlichen Probleme mit sich.

Das Comeback der Hanfpflanze

Beginnend mit den 1990er Jahren wird Nutzhanf wieder als nachwachsender Rohstoff beliebt. Insbesondere als Lieferant für hochwertige Samen ist die Pflanze interessant. Wissenschaftler entdeckten erst kürzlich, welches Potenzial in der Pflanze steckt.

Hanfsamen sind ein Produkte, welches ein großes Potenzial besitzt. Eigentlich handelt es sich nicht um Samen, sondern Nüsse. Diese sind von einer glasigen Fruchtschale umgeben und beherbergen einen nährstoffreichen Samen. Der Verzehr ist aus dem Grund sinnvoll, weil der menschliche Körper nur 13 von insgesamt 21 Aminosäuren selbst produzieren kann. Die restlichen Aminosäuren muss er über externe Produkte erhalten. Hanfprotein enthält alle acht benötigten Proteine.

5 Gründe, Hanfsamen zu verzehren

Eine Handvoll Hanfsamen können den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen im Bereich Proteine und Fettsäuren decken. Weiterhin liefern die kleinen Nüsse auch wichtige Antioxidantien.

Die folgenden fünf Gründe sprechen für den Verzehr von Hanfsamen:

  1. Eiweißquelle: Hanfsamen bestehen zu bis zu 24 Prozent aus Eiweiß.
  2. Vitamin B2: Geschälte Hanfsamen liefern Riboflavin, welches wichtig für den Muskelaufbau ist und für eine glatte, schöne haut sorgt.
  3. Fettsäuren: Viele Produkte liefern zu viele Omega–6-Fettsäuren. Hanfsamen besitzen ein gesundes Verhältnis von 3,75:1 (Omega–6 zu Omega–3).
  4. Gamma-Linolensäure: Diese Säure ist nur in wenigen Pflanzen enthalten. Sie hält Arthritis, Neurodermitis sowie andere entzündliche Erkrankungen auf.
  5. Immunsystem-Stärkung: Der menschliche Körper kann das in Hanfsamen enthaltene Eiweiß schnell aufnehmen, wodurch er es in Form von Antikörpern (Immunglobuline) direkt zur Abwehr von Infektionen einsetzen kann.

Eine Hanfpflanze im eigenen Garten anbauen?

Zwar gibt es Hanfsamen im Handel, als Gärtner möchte man jedoch seine Zutaten am liebsten im heimischen Garten aufziehen. Wie sieht es aber mit der Hanfpflanze aus, die schließlich in Verruf geraten ist? Auf Webseiten wie suzyseeds.com sind Hanfsamen völlig legal erhältlich. Die Auslieferung erfolgt auch anonym zum Besteller. Darf man die Samen aber auch in Deutschland aussäen?

Beim Deutschen Hanfverband ist zu dem Thema Folgendes zu finden:

Der Anbau von Nutzhanf ist nur den Unternehmen der Landwirtschaft im Sinne des § 1 Abs. 4 des Gesetzes über die Alterssicherung der Landwirte (ALG) erlaubt, deren Betriebsflächen die in § 1 Abs. 2 + § 1 Abs. 5 ALG genannte Mindestgrößen erreichen oder überschreiten. Unternehmen der Forstwirtschaft, des Garten- und Weinbaus, der Fischzucht, der Teichwirtschaft, der Imkerei, der Binnenfischerei und der Wanderschäferei, dürfen Hanf nicht anbauen. Unter Gartenbau fallen auch Gärtnereien.

Privatpersonen dürfen also grundsätzlich keinen Nutzhanf anbauen, unabhängig davon, wie niedrig der THC-Gehalt ist. Privatpersonen haben aber zwei Möglichkeiten, das Problem zu umgehen:

  1. Sie suchen sich einen Bauern, der sowohl die Anmeldung als auch Betreuung des Feldes übernimmt.
  2. Sie stellen einen Antrag für eine Lizenz zur Einfuhr von Hanf.

Genauere Informationen gibt es beim Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung.

Bildquelle: 

© gomopix / pixabay.com

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