Schwarze Erde für den Garten

Schwarzerde für Ihren Garten

Effektive Mikroorganismen, Abkürzung EM, sind eine relativ neue „Erfindung“ des Japaners Teruo Higa, einem Professor für Gartenbau. Es handelt sich dabei um jene Mikroorganismen, die für ein gesundes Bodenklima sorgen.

Nützlich sind sie vor allem deshalb, da sie einen günstigen Einfluss auf die Vergärung von organischen Abfällen haben, sodass sich aus den Abfällen fermentierter Kompost (Bokashi, Schwarzerde) erzeugen lässt.

Wenn Sie also den Verdacht haben, dass die Qualität der Erde in Ihrem Garten zu wünschen übrig lässt, könnte Schwarze Erde etwas für Sie sein. So jedenfalls ging es mir, weshalb ich Ihnen meinen Erfahrungsbericht nicht vorenthalten will. 

Erde im Garten im wesentlichen unbrauchbar

Wir sind gerade kürzlich in unser neues Zuhause gezogen, in ein kleines Einfamilienhaus mit Garten und endlich genügend Platz für einen Kräutergarten und ausreichend Spielmöglichkeiten. Es war schon lang unser Traum endlich genügend Platz für die ganze Familie auch im Freien zu haben. 

Nach einer langen Phase mit Umbauarbeiten konnten wir im Frühjahr endlich einziehen. Nachdem die Innenräume mit Leben erfüllt wurden, wollten wir nun den arg in Mitleidenschaft gezogen Garten erobern. Teilweise war er durch die Bauarbeiten stark verschmutzt, insgesamt betrachtet gab es wirklich jede Menge Unkraut und Schutt. Wie sollte ich diesen Boden überhaupt nutzbar machen, fragte ich mich. Unsere erste Aktion im Garten war eine Aufräumaktion.

Der Boden machte keinen guten Eindruck, sodass ich vermutete, dass ich mir meinen Traum von einem Kräuterbeet und duftenden Blumenrabatten in den Wind schreiben kann. Von selbst gezogenem Gemüse ganz zu schweigen. Dazu kam noch, dass ich den Garten unbedingt für den Frühling bereit machen wollte und nicht wusste, wo ich zuerst beginnen sollte.  

Mikroorganismen heilen den Boden

Blumen brauchen gesunden und guten Boden

Hilfreich in dieser Situation war ein Tipp von einer Freundin, die ebenfalls vor Kurzem in ein Haus mit Garten gezogen ist. Sie berichtete von Unmengen an Unkraut und einen tollen Ratschlag hatte sie für mich auch noch parat.

Seitdem sie das erste Mal so genannte EM Gartenprodukte eingesetzt hatte, strotzt ihr Garten gerade nur so vor Energie, einem gesunden Boden und vor allem vor blühenden Blumen, einem mehr als gesunden Rasen. 

Also dachte ich mir, ich probiere das auch einmal, damit ich zu meinem Gemüse komme. Gesagt getan, machte ich erst einmal an´s Recherchieren. Dabei fand ich heraus, dass die sogenannten Effektiven Mikrobakterien auf den japanischen Gartenbau – Professor Teruo Higa zurückgehen. 

Professor Higa hat herausgefunden, dass sich im Boden positive (aufbauende/regenerative), negative (abbauende/degenerative) sowie opportunistische Mikroben unterschieden werden können, wobei die opportunistischen Mikrobakterien jene unterstützen, die in der Überzahl sind.

Sind also zum Beispiel Schimmelkulturen in der Überzahl, so schlagen sich die Mitläufer auf deren Seite und auf Ihrem Boden gedeiht so gut wie gar nichts. 

Abhilfe lässt sich schaffen, so Professor Higa, in dem positive aufbauende Mikroorganismen dem Boden hinzugefügt werden. Davon benötigt der Boden oft nur eine geringe Menge, eben nur so viel bis ein Übergewicht zu den zerstörenden Mikroben geschaffen ist, sodass sich die Mitläufer dann auch regenerativ verhalten. 

Natürlich geht auch diese „Erfindung“ auf traditionelles Wissen von alten Kulturen zurück, deren Überleben von der Qualität ihrer Erde abhing. Aus Südamerika ist zum Beispiel die sogenannte Schwarze Erde bekannt, welche für ein gesundes Bodenklima und üppiges Wachstum sorgt. 

Was sind Effektive Mikroorganismen?

Es handelt sich hierbei um Mikroorganismen, die den Boden ganz natürlich aufwerten und aufbereiten. Hierzu werden die Mikroorganismen, die meistens zusammen mit einem Substrat geliefert werden, unter den zu behandelnden Boden gehoben.

Die Mikroorganismen werden als Dünger ausgebracht bzw. in die Erde untergemengt und schon nach kurzer Zeit sind die ersten Verbesserungen in der Bodenbeschaffenheit zu erkennen. Das natürliche Gleichgewicht im Boden wird gefördert, bereits vorhandene Mikroorganismen werden durch die effektiven Mikroorganismen ergänzt, erst hierdurch können regenerative Prozesse im Boden unterstützt werden.

Außerdem kann die Fäulnisbildung des Bodens durch den Einsatz dieser effektiven Mikroorganismen verbessert werden. Zu den Organismen gehören beispielsweise Milchsäurebakterien, aber auch Hefen und Bakterien, die die Photosynthese sehr gut unterstützen, sie werden entweder gesammelt oder gezüchtet und dann zu EM Gartenprodukten wie der erwähnten Bokashi Schwarzerde weiter verarbeitet. 

Das erste Frühjahr und der erste Sommer liegen jetzt hinter uns und ich kann nur berichten, wir haben ihn in unserem Garten genossen.  
Mein Kräuterbeet wuchs in großer Pracht, zahlreiche Blumensträuße konnte ich mit Blumen aus unserem eigenen Garten zusammenstellen und wir haben uns außerdem das eine oder andere Fußballturnier auf unserem vertikutierten und vor Gesundheit geradezu strotzenden Rasen verbracht.

Es gibt aber auch spezielle Keramik, die mit den EM versetzt worden sind. Diese können dann dem betreffenden Gebiet zugefügt werden. Egal, ob beim Pflanzen, bei der Aussaat oder erst vor der nächsten Kälteperiode, die Anwendung von EM zeigt sehr schnell Ergebnisse, sei es auf den Fruchtertrag, die Blütenpracht, oder die Gesamtgesundheit der Pflanze, denn allein schon kräftigere Triebe, die weniger von Unkraut beeinträchtigt werden, sind schon ein Erfolgserlebnis.

Auch am Kompost selbst kann EM noch eingesetzt werden, um den Fermentierungsprozess zu schwarzer Erde anzuregen. Und als willkommener Nebeneffekt: Um die unangenehmen Gerüche, die der Kompost normalerweise erzeugt, zu unterbinden. Denkbar ist auch der Einsatz von EM Reinigern, die dafür sorgen, dass Gartengeräte etc. weniger unter Korrosion leiden. Wichtig zu wissen ist, dass eine effektive Mikroorganismen in nahezu jeder Lebenslage weiterhelfen können, sie können in jedem organischen Material verwendet und angewendet werden. 

Schwarze Erde

Inzwischen schwöre ich vor allem auf Bokashi Schwarzerde. Schwarzerde scheint wie gesagt ein uraltes Rezept zu sein. Und lässt sich mit Hilfe von Effektiven Mikroorganismen sogar selbst erzeugen. Kann aber auch als fertiger Dünger gekauft werden. 

Jedenfalls besteht Schwarzerde aus Hühnermist, Weizenkleie, Holzkohle und besagten Effektiven Mikroorganismen. Aus diesen Zutaten lässt sich ein Dünger erzeugen, der die Bodenbeschaffenheit Ihrer Erde sofort aber auch auf Dauer gesunden lässt. Wichtig neben den Mikroorganismen ist dabei auch die Holzkohle, denn in den Poren der Holzkohle finden die Mikroben einen idealen Lebensraum. 

Besonders für alle Bereiche, in denen es auf reichhaltigen Boden ankommt – eben vor allem meine Gemüse-beete – lohnt sich der Aufwand, die Pflanzen mit der wertvollen Schwarzerde zu versorgen. Die Schwarzerde sorgt auch für einen langfristigen und dauerhaften Humus-Aufbau und muss nicht immer neu ausgebracht werden. Natürlich freuen sich auch meine Blumen, in einer humushaltigen Erde wachsen zu können. Und lohnen es mir mit einer üppigen Blütenpracht. 

Bildquellen: 

© Bernd Kasper  / pixelio.de
© Helene Souza  / pixelio.de

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