PVC-Bodenbelag oder Vinylboden-Meterware

Vinylboden-Meterware eignet sich auch für top-moderne Wohnkonzepte.
Vinylboden-Meterware eignet sich auch für top-moderne Wohnkonzepte.

Auf der Suche nach dem passenden PVC-Bodenbelag stolpert man über so manche Begriffe und technische Eigenschaften, die verwirren können. Von Wohnzimmer über das Kinderzimmer, Flur und Küche bis hin zu Keller, Werkstatt und Gewerbe lässt sich die Vinylboden-Meterware vielfältig einsetzen, sollte in den einzelnen Einsatzbereichen jedoch verschiedene Eigenschaften mitbringen. Worauf Sie bei der Wahl eines PVC-Bodenbelags achten sollten und welcher Belag sich für welche Bereiche am besten eignet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

PVC-Bodenbelag und Vinylboden-Meterware – was ist das überhaupt?

Häufig werden die Begriffe „PVC-Boden“ oder „PVC-Bodenbelag“ und „Vinylboden-Meterware“ synonym gebraucht. Grund dafür ist, dass beide Bodenbeläge aus Vinyl bzw. Polyvinylchlorid (kurz: PVC) hergestellt werden. Das ist ein thermoplastischer Kunststoff, der durch die Zugabe von Additiven elastisch gemacht wird und so besonders praktische Eigenschaften für einen Fußboden erhält. Wurden früher teils schädliche Weichmacher in den Belägen genutzt – weshalb dem PVC-Bodenbelag zum Teil noch zu Unrecht ein schlechter Ruf nachhängt – setzen insbesondere namhafte Hersteller heute auf gesundheitlich unbedenkliche Weichmacher sowie möglichst umweltfreundliche Herstellungsweisen. Der Unterschied zwischen PVC-Bodenbelag und Vinylboden-Meterware ist marginal. Lediglich um die Rollenware von den sogenannten Designbelägen im Planken- und Fliesenformat anzugrenzen, hat sich die Unterscheidung von PVC-Boden und Vinylboden etabliert. So oder so hat man die Wahl zwischen zahlreichen Dekorvarianten von klassischen Eichendekor bis hin zur ausgefallenen 3D-Optik.

Vinylboden-Meterware gibt es in einer Rollenbreite von zwei bis fünf Metern.
Vinylboden-Meterware gibt es in einer Rollenbreite von zwei bis fünf Metern.

PVC-Bodenbelägen im Vergleich zu Vinylboden-Meterware

Weil der Unterschied von Vinylboden-Meterware und PVC-Boden hauptsächlich im Format liegt, verfügt die Vinyl-Rollenware grundsätzlich über ähnliche Eigenschaften wie die Formate in Dielen- und Fliesenform.

Vorteile PVC-Bodenbelag

In puncto Fußwärme und Laufgefühl hat der PVC-Bodenbelag oft die Nase vorn. In der Regel kann man den PVC-Boden im Badezimmer einsetzen, da Vinyl an sich nicht schimmelt und sehr pflegeleicht ist. Bei der Verlegung in Feuchträumen sollte die Rollenware jedoch korrekt verlegt werden, damit kein Wasser unter den PVC-Bodenbelag gelangt. Ein Blick in die Verlegeanleitung des Herstellers lohnt sich auch, um sicherzustellen, dass der PVC-Belag für die Verlegung in Feuchträumen freigegeben ist. Durch die leicht weiche Beschaffenheit werden die Gelenke geschont und das Ambiente erscheint gleich viel gemütlicher. Ähnlich wie die modularen Vinylbeläge ist der PVC-Boden zudem sehr pflegeleicht und oft mit einer PU-Beschichtung für eine besonders einfache Reinigung ausgestattet.

Vorteile Vinylboden-Meterware

Durch die Elastizität ist die Vinylboden-Meterware weniger anfällig gegenüber Kratzern. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Rollenware oft schon für einen kleinen Preis zu haben ist und sich meist einfach verarbeiten lässt. Es gibt PVC-Bodenbeläge, die sich ideal für kleinere Projekte in Mietwohnungen eignen, zum Beispiel um einen unliebsamen Altbelag zu kaschieren. Sehr günstige Schaumbeläge sind jedoch nicht immer sehr druckbeständig. Hier sollte man zu einem hochwertigen Produkt greifen, um Abdrücke von Möbelfüßen zu vermeiden.

Die meisten PVC-Böden eignen sich auch für das Badezimmer.
Die meisten PVC-Böden eignen sich auch für das Badezimmer.

Wie unterscheiden sich die einzelnen Böden?

Es gibt heterogene und homogene Beläge (auch kalandrierte PVC-Böden genannt) sowie Verbundbeläge und den sogenannten CV-Belag.

Homogene Vinylböden

Der homogene Vinylboden zeichnet sich durch eine weitestgehend gleiche Zusammensetzung von Materialkomponenten wie Vinyl, Weichmachern, Füllstoffen und andere Additiven aus. Der heterogene PVC-Bodenbelag besteht aus Schichten verschiedener Zusammensetzung und einer Nutzschicht wie man sie auch vom Vinylboden bzw. der Vinylboden-Meterware kennt. Die homogenen Beläge eignen sich aufgrund des durchgehenden Aufbaus besonders für stark strapazierte Bereiche wie öffentliche Gebäude sowie gewerbliche Räume.

Heterogene Bodenbeläge

Die heterogenen Bodenbeläge werden gerne im Wohnbereich eingesetzt, zumal sie wegen des geringeren Vinyl-Anteils etwas günstiger in der Anschaffung sind.

Gerade auch im Jugendzimmer ist ein PVC-Bodenbelag eine gute Wahl.
Gerade auch im Jugendzimmer ist ein PVC-Bodenbelag eine gute Wahl.

Verbundbeläge

Bei den Verbundbelägen werden zusätzlich Trägerschichten integriert, die den Bodenbelag dimensionsstabiler machen und auch die Renovierung erleichtern können. Heterogene Beläge ohne Trägerschicht sind eher die Seltenheit. Meist wird für den Wohnbereich ein heterogener Verbundbelag mit Textil-, Vlies-, Schaum- oder Juterücken genutzt.

CV-Beläge

Eine Besonderheit bildet der CV-Belag. Beim „Cushioned Vinyl“ wird das PVC aufgeschäumt, sodass eine plastische Struktur entsteht, die mit einer Dekorschicht versehen wird. Es entsteht ein sehr komfortabler PVC-Bodenbelag, der sich vor allem durch Trittschalldämmung, ein sehr angenehmes Laufgefühl, Fußwärme und Feuchtraumeignung auszeichnet. Außerdem ist der CV-Bodenbelag in der Regel recycelbar und dampfdicht. CV-Beläge machen einen Großteil der PVC-Bodenbeläge aus.

Auch für Stilbrüche wunderbar geeignet: ein Vinylboden in Betonoptik.
Auch für Stilbrüche wunderbar geeignet: ein Vinylboden in Betonoptik.

Welche Trägerschicht ist die richtige für meine / unsere Bedürfnisse?

Für den Einsatz im Wohnbereich wird in der Regel ein heterogener PVC-Bodenbelag mit Trägerschicht gewählt. Viele der PVC- und CV-Bodenbeläge mit Vlies- oder Schaumrücken müssen vollflächig mit einem geeigneten Dispersionsklebstoff verklebt werden. Die Untergrundvorbereitungen müssen insbesondere bei sehr dünnen PVC-Böden mit Schaumrücken sowie CV-Belägen sehr gründlich ausfallen, damit sich keine Unebenheiten durchdrücken. Beim CV-Boden sollte außerdem an eine Dampfsperre gedacht werden.

Gerade für DIY-Projekte im Wohnbereich eignet sich ein PVC-Boden mit Textilrücken, der nicht nur trittschalldämmend wirkt, sondern oft auch eine lose Verlegung bis zu einer Raumgröße von etwa 25 bis 30 m² ermöglicht. Ein weiterer Pluspunkt: durch die textile Trägerschicht werden kleinere Unebenheiten überbrückt, eine Verlegung auf Fliesen ist daher manchmal möglich. Materialien wie Kork und Jute verleihen dem PVC-Bodenbelag natürliche Komponenten mit ebenfalls trittschalldämmender und komfortabler Wirkung. Zu beachten ist jedoch, dass sich nicht alle textilen und natürlichen Rückenausstattungen für die Verlegung in Feuchträumen eignen. Viele Hersteller verbauen in ihren PVC-Bodenbelägen jedoch auch schimmelresistente Zwischenschichten, um den Bodenbelag optimal zu schützen.

Viele Hersteller setzen auf ein sehr authentisches Design.
Viele Hersteller setzen auf ein sehr authentisches Design.

Auf die Nutzschichten von PVC-Boden / Vinylboden-Meterware achten

Wer auf der Suche nach einem PVC-Bodenbelag ist, sollte grundsätzlich einen Blick in Verlegeanleitung und technisches Datenblatt werfen. Die Hersteller geben normalerweise genau an, welche Eigenschaften der PVC-Boden mitbringt und für welcher Räume er sich eignet. Aufschluss über die Einsatzorte geben die Nutzungsklassen. Vinyl-Meterware der Klassen 21 bis 23 ist für die Verwendung im privaten Bereich ausgelegt, PVC-Beläge der Klassen 31 bis 34 können auch in gewerblichen sowie Objekt-Bereichen eingesetzt werden. Noch strapazierfähiger sind PVC-Bodenbeläge der Klassen 41 bis 43, die sogar in Industrie und Werkstätten genutzt werden können. Für die Nutzungsklassen gilt: je höher die Zahl, desto höherer Beanspruchung kann die Vinylboden-Meterware standhalten.

Quellen:

Text: Wikipedia / Gerflor Mipolam GmbH /

Bilder: Gerflor Mipolam GmbH / shutterstock 639314092 /

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