Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Beim Schmücken des Gartens halten sich Puristen zurück. Andere verschreiben sich bei der Gestaltung Ihres Garten den hären Gefilden der Kunst.
Viele Gartenbesitzer bevorzugen beim Schmücken Ihres Gartens Organisches wie Holzobjekte oder Steinskulpturen. Am richtigen Platz als Hingucker inszeniert, kann Gartenkunst harmonisch und kunstvoll wirken.
Eine Horde Gartenzwerge kann jedoch nahe am Rande zum verpönten Kitsch liegen. Was der Geschmacksverirrungen auf diesem Gebiet möglich ist, das zeigen die umfangreichen Kataloge der Gartencenter und Versandhändler.
Da wird vielfach üppig in die Kitschkiste gegriffen. Man muss sich wundern, dass vieles, was geschmacklich eher abschreckt, auch heute noch Käufer zu finden scheint.
Andererseits ist es auch wieder nicht so einfach. Gerade Gartenzwerge sind eben – auch – Kult, sprich: Ironisch oder witzig gemeint. Was wiederum ein geübter Beobachter durchaus unterscheiden kann.
Was ist das Besondere an Gartenfiguren?
Gartenfiguren sollten witterungsresistent sein und sich harmonisch in den Garten integrieren. Zaunfiguren auf einem Staketenzaun können sehr lustig aussehen.
Ein Polyresin-Buddha neben einer japanischen Steinlaterne wirkt neben Buchsbäumen oder einer Krüppelkiefer passend. Doch im Handel findet sich auch vieles, was den Kitschwerkstätten der Asiaten entsprungen ist.
Manch einen überkommt ein wahrhaft orgiastisches Verlangen, es zu übertreiben. Da werden Plastik-Kraniche konzeptlos neben bunte Windräder, Muschelketten, Katzen-Pflanztöpfe und überdimensionierte Gartenzwerge gestellt. Manches fällt bei Regen um.
Der hölzerne Bollerwagen, der als Pflanzgefäß dient, geht bei Sturm kaputt und begräbt kitschige Putten unter sich. Vielleicht zu Recht. Das Sammelsurium im Garten gibt oft ein eher unschönes Bild der deutschen Gartenkultur ab.
Zu allem Überfluss meinen manche Gartenbesitzer auch noch, sie müssen in dem ganzen Gewusel aus Kitsch und Kunst Berge von Osterschmuck oder üppige Weihnachtsdekoration verteilen.
Wann und wo eignen sie sich und wo nicht?
Passt die metallene Statue einer nackten Jungfrau ins Petersilienbeet eines Kleingartens? Diebe befinden, dass zumindest der Materialwert interessant genug sein könnte.
Im heimischen Garten hinter dem Reihenhaus kann eine einzelne Statue durchaus stimmig wirken.
Statuen sollten sich organisch mit den Gewächsen und dem Gartenkonzept verbinden. Vorbilder finden sich beispielsweise in der englischen Gartenkunst.
Wertvolles gehört bestenfalls in einen Wintergarten, nicht aber in einen Kleingarten oder einen Wohnwagengarten. Nicht Wettertaugliches stellt man besser nur raus, wenn man anwesend ist.
Worauf sollten Gartenbesitzer achten?
Kitsch kann wie gesagt am richtigen Platz durchaus kunstvoll arrangiert oder ironisch wirken. Aber übertreiben sollte man es nicht. Niemand sollte sich seine Zuneigung zu Gartenzwergen vermiesen lassen. Aber es muss ja nicht gleich eine ganze Zwergen-Armee sein.
Außerdem sollte Gartendekoration gepflegt wirken und den richtigen Platz erhalten. Kunst benötigt eine geeignete Bühne. Sie sollte wirken können, meist auch: Für sich allein stehen können, auf etwas anderes als sich selbst verweisen können.
Bei vielen Figuren oder auch anderen Gegenständen auf einem Haufen dagegen kippt so ein Arrangement schnell in Richtung Kitsch. Sprich: Sieht nicht so aus, als hätte der Gartengestalter sich oder seinen Gästen mit diesen Figuren etwas zeigen, sie auf etwas hinweisen wollen. Als ob sie irgend eine Bedeutung für ihn hätten.
Dasselbe kann bei einem Übermaß an Beliebigkeit entstehen. Sie stehen da halt, die Figuren und Schmuckgegenstände – weil man einen Garten ja schmücken soll. Irgendwie so etwas.
Wer eine interessantere Auswahl an Gartenkunst insbesondere an Gartenfiguren vor Augen haben möchte, sollte einen Blick ins Sortiment dieses Figuren Shops werfen. Was man an Gartenfiguren in seinem Garten platziert, sollte zum Stil des Gartens und der gestaltenden Person passen. Falsch machen kann man in den Augen mancher Zeitgenossen so gut wie alles.
Was ist Kitsch und was nicht?
Die Grenzen zwischen Kitsch und Gartenkunst sind fließend. Oder auch: Die Grenze zwischen Kunst und Kitsch und funktionalen Gegenständen (Design) ist einfach nicht scharf zu bekommen.
Letztlich sollte das Ganze zu den Gartenbesitzern passen bzw. diese sich in ihrem Garten wohlfühlen. Was mancher für Gartenkunst hält, ist für andere nichts als Kitsch.
Was andere für Kitsch halten, kann sich für den, der genauer hinsieht, als Kunst erweisen. Und bleibt dennoch – mindest auf den ersten Blick – Kitsch.
Über Geschmacksfragen lässt sich immer wieder lange und leidenschaftlich streiten.
Es ist allerdings, was auch jeder weiß, und ganz besonders in diesem Fall der Gestaltung eines Gartens: Zeitverschwendung. Denn Gärten dienen der Selbstverwirklichung und Erholung. Ergo: Bieten Sie den Augen einfach Schönes, das möglichst nicht nur Sie selbst erfreut.
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