Kaminofen säubern

Kaminofen regelmäßig säubern
Kaminofen regelmäßig säubern

Wenn es ungemütlich und kalt draußen vor der Tür ist, sucht jeder ein schönes warmes Plätzchen, um sich wohlzufühlen. Gut hat´s wer einen Kaminofen zu Hause hat. Der Kaminofen wärmt schnell – zusätzlich oder ausschließlich – und erzeugt dank Flamme auch eine angenehme und schützende Stimmung. Damit ein Kaminofen zuverlässig seine Arbeit tut, muss man ihn regelmäßig säubern. Das gilt auch für alle anderen Holzöfen. So versorgt er Sie mit Wärme statt mit Rauch und einem unschönen Anblick.

Kaminofen säubern – warum?

Anders als Heizung per Fernwärme oder Zentralheizung bekommen Sie es bei einem Kaminofen oder auch einem Kachelofen mit lebendigem Feuer zu tun. Bei allen praktischen Erwägungen, die durchaus auch für moderne Zentralheizungen sprechen, bringt ein Ofen so etwas wie Lebendigkeit in Ihre Wohnräume. Das gilt besonders für einen Kaminofen – ein Grund sicherlich, warum sich viele Menschen eine heimische Feuerstelle in ihren vier Wände wünschen: 

  • Die Flamme in Ihrem Kaminofen flackert, lodert, knistert und sie erhellt auch – mal schwächer, mal stärker lodernd – den Raum. Sie frisst sich durch die Holzscheite und sie hinterlässt Asche-spuren.
  • Wie biologische Lebewesen auch braucht eine natürliche Flamme geeignete Nahrung und Sauerstoff. Und sie erlischt, wenn eines von beidem nicht zur Verfügung steht. 
  • Und – so meine Erfahrung – jeder Ofen hat seine Eigenheiten – je nach Etage, in der er sich befindet und nach seiner Entfernung zum Schornstein. 
  • Was aber lebendig ist, muss gehütet werden – so es dazu nicht selbst in der Lage ist – was bei einem Feuer im Kamin ja sehr wünschenswert ist. Und zum Hüten eines Kaminfeuers gehört neben sachgemäßer Handhabung der Flamme selbst auch das regelmäßige Säubern des Kaminofen – innen wie außen. 

Im Internet kann man sich ganz leicht das gewünschte Modell für das eigene Wohnzimmer bestellen. Die korrekte Nutzung beziehungsweise Pflege des Ofens obliegt natürlich Ihnen – dem Besitzer. 

Nur trockenes Holz für den Kamin verwenden!
Nur trockenes Holz für den Kamin verwenden!

Kaminofen säubern – wie ? 

  1. Dreck rund um den Ofen: Ein Kaminofen erzeugt ziemlich viel Dreck durch Ruß und Aschepartikel in einem Umkreis von 2m ca. Das ist vor allem dann der Fall, wenn noch Glut im Ofen ist, man aber schon Holz nachlegt.
  2. Kaminofen – Tür säubern: Die Tür des Kaminofens, insbesondere die Scheibe, sollten Sie regelmäßig säubern. Zwar frisst die hell lodernde Flamme regelmäßig den Ruß von der Innenscheibe – doch bleiben dennoch Spuren von Asche und Brennstücken an der Scheibe. Tipp zum Säubern der Scheibe – außen wie innen: Trägt man einen Esslöffel Salmiakgeist und die doppelte Menge Essig mit einer Sprühflasche auf, kann man die Rückstände mit einem saugfähigen Lumpen leicht entfernen. 
  3. Das Säubern von Ruß – außen am Kaminofen: Haben sich alte Ruß-Rückstände an den Steinen des Ofens festgesetzt? Mit einer Mischung aus 60 Gramm Natron und einem Liter warmen Wassers kann man auch dieser Verschmutzung zu Leibe rücken. 

Tipps zum Handling Ihres Kaminofen

  • Verbrennen Sie nur trockenes Brennmaterial. Je mehr Feuchtigkeit das Brennmaterial enthält, desto schneller setzt sich das Ofenrohr mit Ruß zu. 
    Was Sie nicht tun sollten ist: den Kaminofen als Müllverbrennungsanlage benutzen. Lachen Sie nicht – alles schon erlebt.  
  • Luftzufuhr bei lodernder Flamme. Drosseln bzw. verschließen Sie die Luftzufuhr erst, wenn die Flamme die Innenscheibe des Kaminofen sauber geputzt hat. Das ist ein Zeichen dafür, dass aller beim Brennprozess entstehende Ruß mit Hitze in den Schornstein gejagt wurde. Heißer Ruß und heiße (nicht glühende) Ofenrohre vermindern die Rußablagerung in den Ofenrohren. 
  • Ofen und Rohr von Ruß säubern lassen. Wenn das Ofenrohr Rauch und Ruß nicht mehr schnell genug abtransportiert, merken Sie das daran, dass der Ofen länger als gewohnt braucht, um seine volle Hitze zu entwickeln – sprich die Scheiben nur noch sehr langsam oder gar nicht sauber geputzt werden. Wenn Sie sich das Säubern der Ofenrohre nicht selbst zutrauen, holen Sie so schnell wie möglich einen Ofensetzer – nicht den Schornsteinfeger.  
  • Die Entsorgung der Asche: Wer schlau ist, legt den der Rost unter den Scheiten mit dicker Alufolie aus, auf der sich die Asche sammeln kann. Danach muss man die Alufolie mit der Holzasche einfach nur vorsichtig herausziehen und entsorgen. 
  • Eierkartons als Anzünder: Sollte man einmal keine Anzünder zur Hand haben, kann man das Feuer auch ganz einfach mit einigen Eierkartons entfachen. Und so geht’s: Es werden zunächst mehrere Eierkartons ineinander gesteckt. Darauf gibt man kleine Holzstückchen, Papier und/oder Holzkohle – schon hat man seinen Anzünderersatz!  

Ofen / Ofenrohr von innen säubern

Je länger der Weg vom Ofen zum Schornstein ist, desto schneller setzt sich Ofen und Ofenrohr mit Ruß fest. Das geht so lange gut, bis das Ofenrohr dicht ist und der Ofen nur noch Qualm und Dreck statt Wärme erzeugt. Denn dann zieht der Rauch des Feuers nicht ab und die Flamme erstickt. Ist es grad mitten im Winter, der Ofensetzer überlastet (klar – das ist seine Hochsaison), und sind Sie mindestens zu zweit, dann können Sie sich auch selbst ans Ofen säubern wagen. Eigentlich kein Problem, wenn man weiß wie es funktioniert. 

OK, Schritt für Schritt: 

  1. Der Ofen sollte ausgekühlt sein – logo.
     
  2. Bewaffnen Sie sich mit folgenden Utensilien:
    • zwei Leitern / Hocker – je nach Höhe – damit beide das jeweilige Ofenrohr-Stück bequem zu fassen bekommen. 
    • ein großer Eimer oder Bottich – in den der Ruß geleert wird. 
    • Abdeckfolie (zum Malern) – damit Sie alle Flächen in Reichweite vor Ruß oder sonstigem Schmutz schützen können. 
    • einen dicken Holzstock (Besenstiel oder ähnliches) – mit dem sie auf das Rohr von außen klopfen können und ggf. auch im Ofenrohr stochern können.  
       
  3. Die Ofenrohre sind so ineinander gesteckt, dass sie sich durch vorsichtig kräftiges Ziehen relativ leicht trennen lassen. Einer zieht jeweils ein Ofenrohr-Stück aus dem angrenzenden Ofernrohr-Stück raus. Der andere hält das Ofenrohr so, dass es möglichst waagerecht bleibt und der Ruß  noch im Rohr bleibt.  
     
  4. Tragen Sie das Ofenrohr-Stück bis zu dem Eimer oder Bottich – möglichst im Flur bzzw. eigem weniger empfindlichen Raum. Nun können Sie das Rohr kippen, sodass ein Ende in den Eimer mündet. Nicht aller Ruß wird von selbst herausrutschen – aber sie können ja nachhelfen – durch Klopfen von außen  und Stochern im Innern vom hinteren Ende. 
     
  5. So können Sie ein Stück Ofenrohr nach dem anderen herausziehen und den Ruß herausklopfen. 
     
  6. Sind alle Einzelteile des Ofenrohr von Ruß gesäubert – stecken Sie die Rohre wieder zusammen – genauso weit (etwa 15 cm) wie zuvor. Aber keine Sorge – sie merken, wenn Sie beim Zusammenstecken zu zaghaft waren – das andere Ende passt dann nicht.
     
  7. Zum Schluss säubern Sie noch den Ofen selbst von allen Rußteilchen. Am besten indem Sie den Ofen mit dem Staubsauger absaugen. 

Und schon können Sie Ihren Kaminofen wieder befeuern. Doch Achtung: Unterschätzen Sie in Ihrer Freude über die sich schnell ausbreitende Wärme nicht: 

  • Der Ofen wird nun sehr viel schneller heiß als Sie es in den Tagen und Wochen vorher gewohnt waren. Am besten, Sie bleiben in der Nähe und drosseln sie Luftzufuhr – sobald die Scheibe sauber ist. 
  • Ruß schwärzt – achten Sie also darauf, bevor Sie wieder den Alltag einziehen lassen, dass Sie die Abdeckfolie sorgfältig zusammenlegen und entsorgen – sodass kein Krümelchen Ruß auf dem Teppich landet. Ebenfalls säubern Sie sicherheitshalber die Sohlen ihrer Schuhe – irgendein Rußteilchen hat sich dort bestimmt verirrt.

Bildquellen Kamimofen säubern
© Jupiterimages/Comstock/Thinkstock / Kaminofen – trockenes Holz © Rainer Sturm / pixelio.de
Kaminofen säubern –  blitzblanke Scheiben © Rudolpho Duba  / pixelio.de

Autor:

1 Gedanke zu „Kaminofen säubern“

  1. Hallo zusammen,
    folgendes ist zu beanstanden oder zumindest sehr fragwürdig:
    – So ein Nebenher-Heizungsofen wird grundsätzlich zweimal im Jahr gerußt. Und es wird nicht gewartet, bis er nicht mehr zieht und möglicherweise giftige und tödliche Gase in die Wohnräume gedrückt werden.
    – „Dicke“ Alufolie unterlegen….Alu ist das mit Abstand am umweltschädlichsten zu erzeugende Metall. Eine untrennbare Vermengung von Salz, Alu und Asche (auf so was muss man erst mal kommen….) erzeugt irgendwann einmal Sondermüll.
    – Ofenrohre werden ausschließlich mit speziellen Ofenrohrbürsten gereinigt. Und nicht !abgeklopft! oder !!!MIT DEM BESENSTIEL DURCHGESTOCHERT!!!
    – die Rohre 15 cm weit ineinanderschieben. So so. Es gibt verschiedenste Rohrtypen und -verbindungen. Meine großen Blechrohre z.B. werden nur wenige Zentimeter weit ineinandergeschoben. Manche Gussrohre haben wiederum spezielle Rohrverbinder. –
    Bevor man solche „Informationen“ an eine breite Leserschaft herausgibt, vielleicht erst mal einen Fachmann, -Kamin-/Schornsteinfeger/-kehrer- fragen bzw. gegenlesen lassen.
    Ich selber wohne in einem großen alten Bauernhaus und heize seit 42 Jahren ausschließlich mit Holz. Die Anlage, ein Kachelofen, ist vom Kaminfeger abgenommen und dieser kommt dreimal im Jahr. Ich wurde und werde von ihm qualifiziert beraten. Meine Ofenrohre reinige ich schon immer selber. Ohne Besenstiele, mannomann……..
    Einen solchen Stuss wie Euren habe ich noch nie gehört geschweige denn angewandt.

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