Ideal für´s Gemüse – ein Hochbeet

Hochbeet bauen und bepflanzen
Ein Hochbeet bauen und bepflanzen

Hochbeete waren viele Jahre nur was für Nerds  – galten sie doch, was auch nicht ganz verkehrt ist, als besonders Pflege intensiv. Dabei hat ein Hochbeet einiges an Vorteilen zu bieten. Es schont Ihren Rücken, lässt sich sehr dekorativ gestalten, sodass es ein besonderer Blickfang wird und vor allem, es liefert besonders reiche Ernte. Freilich, ein Hochbeet muss man erstmal bauen und beschichten. Aber das ist kein großes Ding. Wir zeigen Ihnen, wie es geht und was Sie beim Beschichten und Bepflanzen eines Hochbeetes beachten sollten.

Was brauchen Sie, um ein Hochbeet zu bauen

Das Material das Sie zum Hochbeet bauen brauchen, haben Sie wahrscheinlich – vom Maschendraht und den Seitenwänden mal ab – eh schon in Ihrem Garten:

  • Maschendraht gegen die Wühlmäuse und Maulwürfe – er sollte schön engmaschig sein, also am besten Kaninchendraht – Wühlmäuse sind klein. Der Maschendraht wird dann noch unter der untersten Schicht ausgelegt. Sie brauchen also nicht viel davon – Länge und Breite des Hochbeetes selbst reicht.
  • Geeignetes Material für die vier Seitenwände. Das können Bretter sein, die allerdings auch nach ein paar Jahren verrotten. Länger hält natürlich Beton oder aufgeschichtete Steine – für professionelle Lösungen: Gabionen. Aber auch Kunststoff oder Blech können sie verwenden.
  • An Füllmaterial brauchen Sie Zweige, Äste, Laub, Grasnarben sowie allerlei Grünschnitt und reichlich Erdgemisch.

Wir haben auch einen praktischen Rechner gefunden, mit dem Sie vorab schon ermitteln können, wie viel Füllmaterial Sie für Ihr Hochbeet – abhängig von der Größe – brauchen.

Wie funktioniert ein Hochbeet?

Hochbeet umrandet und pflanzbereit
Hochbeet umrandet und pflanzbereit

In einem Hochbeet herrschen nicht nur höhere Temperaturen als in gewöhnlichen Beeten, sondern es befinden sich dort auch mehr Nährstoffe. Beide Tatsachen führen dazu, dass in einem Hochbeet Pflanzen schneller und üppiger keimen, wachsen und reifen als in normalen Beeten zu ebener Erde. Deshalb bietet sich ein Hochbeet besonders gut für – stark zehrendes – Gemüse an. Aber auch Kapuziner Kresse wächst in einem Hochbeet sehr gut und kann dort auch schön ranken. Wenn Sie also die zarten Blätter und Blüten der Kapuziner Kresse des Sommers gern für Salate verwenden – wäre auch die Bepflanzung des Hochbeets mit diesen leuchtenden – essbaren! – Blumen eine gute Idee.

Hochbeete haben, da sie weiter als normal vom Grundwasser entfernt sind und Regenwasser nach unten abfließt, einen höheren Wasserbedarf als gewöhnliche Beete. Deshalb – und das ist schon fast der besondere Pflegeaufwand – müssen Sie das dort gepflanzte Gemüse (oder Kapuziner Kresse) häufiger gießen als Sie dies bei normalen Gemüsebeeten tun würden. Ein sonniger Platz – der vor allem nicht von Süden überschattet wird – empfiehlt sich für das Hochbeet vor allem deshalb, da Gemüse viel Sonne braucht um reichlichen Ertrag zu liefern.

So bereiten Sie das neue Hochbeet vor

Als ersten Schritt heben Sie das Erdreich, Rasen oder Sand ca 25 cm aus. Länge und Breite normalerweise so wie das Hochbeet in spe. Normalerweise meint: Sofern Sie nicht für Beton oder Gabionen noch zusätzlich Platz einberechnen müssen. Auf den Boden legen Sie nun den feinen Maschendraht – gegen Wühlmäuse und Maulwürfe. Die sind nämlich auf solch leckere Bissen, wie sie ein Hochbeet liefert, besonders scharf. Und auch die unterste Schicht aus Strauchschnitt wird – ohne funktionalen Maschendraht – zu einem wahren Wühlmaus Paradies. Für die Mäuse herrlich – aber vermutlich nicht das, was Sie wollen.

Vor allem für Gemüse ist ein Hochbeet sehr gut geeignet.
Vor allem für Gemüse ist ein Hochbeet sehr gut geeignet.

Den Kasten für das Hochbeet bauen

Ja wie groß soll es denn nun werden – das Hochbeet und insbesondere nun die schützende Umrandung ringsherum? Logisch – das hängt zum großen Teil von Ihnen ab – Ihrer Größe zum Beispiel und Ihren Essbedürfnissen. Des weiteren spielt es auch eine Rolle, ob das Hochbeet von allen Seiten erreichbar ist oder aber nicht, da es zum Beispiel an einer Wand oder Hauswand steht. Um das optimale Maß für Sie ermitteln, probieren Sie am besten aus – wie weit Sie mit dem Armen bequem reichen.

Faustregel: Erfahrungsgemäß sollte ein Hochbeet nur so breit bzw. tief sein, dass das Erdreich sich für den Gärtner an allen Stellen bequem erreichen lässt.

Wenn Sie also recht viel Gemüse brauchen, legen Sie im Zweifelsfall besser mehrere Hochbeete an als eines, das für Sie dann nur ärgerlich unbequem wird. Bedenken Sie: Anders als bei normalen Beeten können Sie auf einem Hochbeet nicht herumkrabbeln bzw. es betreten. Die vier Seitenwände bzw. Begrenzungen schließlich sollten auch nicht höher sein, als für ihre Maße bequem. Bewährt hat sich die Regel, ein Hochbeet nicht höher als 80 cm anzusetzen.

Der Kasten wird gefüllt: Drei Schichten

  1. Unterste Schicht: Wenn die Wände stehen, wird in den so entstandenen Kasten die unterste Füllschicht getan. Dabei handelt es sich um groben Strauch- oder Baumschnitt. Er dient der Belüftung der darüber liegenden Schichten. Geschützt wird das Strauchwerk durch reichlich Grasnarbe – mit Wurzelballen nach oben. Die Grasnarben dienen neben weiterer Nahrung (Nährstoffen) dafür, dass die feingehäckselte mittlere Schicht da bleibt wo sie ist – nämlich über dem Strauchwerk der unteren Schicht.
  2. Mittlere Schicht: Auf den Grasnarben schichten Sie reichlich klein gehäckseltes Material wie dieses Mal klein geschnittene Äste, Zweige, Holzmulch und viel Brennessel und Laub. Brennessel ist eh ein wertvoller Lieferant von Nährstoffen. Laub – außer gerbstoffhaltigem wie etwa das der Walnuss – ebenfalls. Apropos Laub – da fällt Ihnen sicher sofort ein, dass im Herbst jede Menge Laub im Garten anfällt. Das Hochbeet also direkt zur Zeit des großen Laub harkens zu füllen – scheint zumindest ein Gebot der Effizienz.
  3. Oberste Schicht: Das letzte Drittel der Füllung besteht aus der Erde, die direkt bepflanzt wird. Während die Schichten darunter die Erde mit Rotte – also Wärme und Nährstoffen versorgen.  Für die deckende Erdschicht können Sie normale Gartenerde, Blumenerde oder auch fein gesiebte Komposterde nehmen.  Und da es die oberste Schicht ist – klar, die Erde schön glätten, sodass Ihr Hochbeet gut über den Winter kommt und dann im Frühjahr bepflanzt werden kann.

Wie lange hält ein Hochbeet?

Etwa sechs bis acht Jahre – je nachdem natürlich, wie Nährstoffe zehrend das Gemüse ist, mit dem Sie ihr Hochbeet bepflanzen. Zwischendurch düngen brauchen Sie nicht unbedingt – wenn Sie die Pflanzenreste (Wurzeln, Stängel, Blätter) im Beet belassen. Diese nämlich faulen spätestens über Winter und führen auf diese Weise den Pflanzen des kommenden Jahres wieder frische Nährstoffe zu. Sie können aber auch – gerade bei Starkzehrern – nach zwei drei Jahren dem Hochbeet durch Pferdmist, Kompost oder Mulch einen Schub geben.

Achtung bei Pferdemist: Frischer Pferdemist braucht etwa ein halbes Jahr, bis er für Pflanzen „genießbar“ ist. Ihn über Winter einsickern zu lassen in´s Hochbeet – bietet sich also direkt an. Doch früher oder später – spätestens nach 8 Jahren – sind die unteren Schichten verrottet. Sie geben keinen Saft mehr und was dann auch deutlich wird: Die Zweige der untersten Schicht geben dem Hochbeet keinen Halt mehr, da sie halt verrottet sind. So sackt das ganze Hochbeet nach und nach in sich zusammen. Aber was soll´s. Wenn der Maschendraht unten drunter und der Kasten drumherum noch intakt sind, brauchen Sie auch jetzt nur die Schichten des Hochbeets neu aufbauen. Es lohnt sich also, bei Hochbeet bauen nicht husch husch zu machen, sondern vor allem beim Maschendraht und der Umrandung um´s Hochbeet sorgfältig zu arbeiten.

Bildquellen:

© AnJu / pixelio.de / Uschi dreiucker / pixelio.de / Skystorm von Deposit

Autor:

Schreibe einen Kommentar

» Haushaltstipps und Gartentipps für Freude an Haus und Garten «